gms | German Medical Science

45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Risikofaktoren für eine Harnwegsinfektion bei Männern, die eine TURP bei subvesikaler Obstruktion erhalten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Judith Stangl-Kremser - Universitätsklinik für Urologie Wien, Urologie
  • Stephan Brönimann - Universitätsklinik für Urologie Wien, Urologie
  • Mohammad Abufaraj - Universitätsklinik für Urologie Wien, Urologie
  • Carmen Pozo - Universitätsklinik für Urologie Wien, Urologie
  • Shahrohk Shariat - Universitätsklinik für Urologie Wien, Urologie
  • Georg Schatzl - Universitätsklinik für Urologie Wien, Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu040

doi: 10.3205/19oegu040, urn:nbn:de:0183-19oegu0405

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Stangl-Kremser et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Forschungsfrage: Evaluierung von Prädiktoren des Harnwegsinfektes (HWI) bei Patienten, die mit transurethraler Resektion der Prostata (TURP) behandelt werden. Wir hypothetisieren, dass Männer mit Prostatavergrößerung und/oder Restharn häufiger von einem HWI betroffen sind und daher von einer prophylaktischen Antibiotika-Behandlung während dieser elektiven Operation profitieren.

Methodik: Unsere Kohorte bestand aus 96 Patienten, die zwischen 2015 und 2016 mit einer TURP bei subvesikaler Obstruktion behandelt wurden bei gutartigen Prostatavergrößerung. Wir sammelten in unserer Kohorte demografische Daten, Begleiterkrankungen, identifizierten jene mit präoperativ einliegenden transurethralen Katheter und evaluierten die Resultate der Histopathologie der resezierten Prostatachips. Zudem wurden die Ergebnisse der präoperativen Harnkultur erhoben sowie auch Restharn und Prostatavolumen. Studienendpunkt war das Vorhandensein von HWI. Es wurden univariable logistische Regressionsanalysen durchgeführt, um hinsichtlich Risikofaktoren zu bewerten.

Resultate: Neun Patienten (13.6%) hatten eine positive präoperative Urinkultur. Das mediane Prostatavolumen betrug 55 ml (IQR 37.7–76) und das mittlere Restharnvolumen betrug 152.5 ml (IQR 50–500). 49 Patienten (64.5%) präsentierten sich mit einem transurethralen Katheter vor der TURP. Weder Prostata-, noch Restharnvolumen waren mit dem Risiko an einem HWI zu entwickeln, verbunden (p=0.6 und p=0.1). Nur das Alter der Patienten war signifikant mit dem Risiko der Entwicklung eines HWI verbunden (OR 1.1, 95% CI 1.0–1.2, p=0.03). Dies konnte auch in der Untergruppe von Patienten ohne Katheter bestätigt werden (OR 1.2, 95% CI 1.0–1, p=0.03).

Konklusion: Wir lehnen unsere Alternativhypothese ab und akzeptierten die Nullhypothese, dass Prostatavolumen und Restharnmenge nicht mit dem Risiko der Entwicklung eines HWI bei Patienten, die für eine elektive TURP geplant sind, verbunden sind. Steigendes Patientenalter als Prädiktor für einen HWI sollte in zukünftigen Studien mit größeren Stichprobengrößen durchgeführt werden, sodass eine Antibiotika-Prophylaxe-Strategie für ältere Menschen, die für eine TURP vorgesehen sind, definiert werden kann.