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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Erektile Rehabilitation mit niedrig-dosiertem Sildenafil: Der Erhalt der nächtlichen penilen Tumeszenzen 6 Wochen nach nervenerhaltender radikaler Prostatektomie korreliert mit der weiteren Rehabilitation der erektilen Funktion nach 12 Monaten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Andreas Bannowsky - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Cindy Steinhagen - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Caroline Wedel - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Katrin Bothe - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Florian Armbrust - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Julia Fuchs - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Stefan Ückert - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu035

doi: 10.3205/19oegu035, urn:nbn:de:0183-19oegu0359

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Bannowsky et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In vorangegangenen Studien konnte gezeigt werden, dass die tägliche Einnahme von niedrig-dosiertem Sildenafil (25 mg) zu einem signifikanten Erhalt der nächtlichen Erektionen 6 Wochen nach nervenerhaltender radikaler Prostatektomie (nsRP) führt. Ziel dieser Studie war, ob der Erhalt der nächtlichen Tumeszenzen 6 Wochen nach nsRP auch mit der weiteren Rehabilitation der erektilen Funktion (EF) korreliert.

Material und Methoden: Bei 24 sexuell aktiven Patienten führten wir eine nsRP durch. Die präoperative EF wurde mit dem IIEF-5-Fragebogen evaluiert. Unmittelbar nach Katheterentfernung erfolgte eine nächtliche penile Tumeszenz- und Rigiditäts-(NPTR-)Messung (Rigi-Scan®). 12 Patienten mit nachweisbaren nächtlichen Erektionen erhielten täglich 25 mg Sildenafil zur Nacht (Gruppe 1). Als Vergleichsgruppe dienten 12 Patienten mit vergleichbaren Früh-Erektionen ohne PDE-5-Inhibitor (Gruppe 2). Eine Re-Evaluation mittels NPTR-Messung erfolgte nach 6 Wochen. Eine Re-Evaluation der EF mittels IIEF-5 erfolgte nach 3, 6 und 12 Monaten nach nsRP.

Ergebnisse: In Gruppe 1 (25 mg Sildenafil) waren in der Nacht nach Katheterentfernung im Mittel 3,2 Erektionen/Nacht (2-5 Erektionen/Nacht) nachweisbar, im Vergleich zu 3,1 Erektionen/Nacht (1-5 Erektionen/Nacht) in Gruppe 2. Nach 6 Wochen ergab die NPTR-Messung eine nur geringe Verminderung der nächtlichen Erektionen in Gruppe 1 auf 2,8 (1-4) Erektionen/Nacht im Vergleich zu einer Verminderung auf 1,1 (0-2) Erektionen/Nacht in Gruppe 2 (p<0,05). Der Vergleich des IIEF-5-Score (Gruppe 1 vs. 2) ergab 22,4 vs. 23,2 präoperativ; nach 3 Monaten 3,8 vs. 2,6; nach 6 Monaten 12,4 vs. 7,4 und 17,5 vs. 9,3 zwölf Monate nach nsRP (p<0,05). Die Rehabilitation der erektilen Funktion 1 Jahr nach nsRP korrelierte signifikant mit dem Erhalt der nächtlichen penilen Tumeszenzen 6 Wochen nach nsRP.

Schlussfolgerung: Die tägliche Einnahme von niedrig-dosiertem Sildenafil führt zu einem signifikanten Erhalt der nächtlichen Erektionen 6 Wochen nach nsRP im Vergleich zur Spontanerholung, welches mit der weiteren Rehabilitation der EF nach 12 Monaten korreliert ist.