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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Der Zusammenhang zwischen Fallzahl und Wiederaufnahme nach radikaler Zystektomie: eine Populations-basierte Untersuchung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Klaus Eredics - SMZ Ost, Urologie, Wien
  • Stephan Madersbacher - Kaiser-Franz-Josef-Spital, Urologie, Wien
  • Silvia Türk - Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, Strukturangelegenheiten des Gesundheitssystems, Wien

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu031

doi: 10.3205/19oegu031, urn:nbn:de:0183-19oegu0313

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Eredics et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die radikale Zystektomie (RZE) ist ein Eingriff mit einer ausgeprägten Morbidität, perioperativen Mortalität und Wiederaufnahmerate. Das Ziel dieser Untersuchung war die Analyse der Wiederaufnahmerate nach RZE in Abhängigkeit von der Fallzahl der urologischen Abteilungen Österrechs. Seit Dekaden hat Österreich ein öffentliches, staatlich finanziertes Gesundheitssystem mit einer verpflichtenden staatlichen Versicherung und einem uneingeschränkten Zugang für Patienten.

Methodik: Alle Patienten die wegen eines Urothelkarzinoms der Harnblase eine RZE in Österreich 2013-2017 erhielten, wurden analysiert. Die Wiederaufnahmeraten innerhalb von 30 Tagen, 31-60 Tage und 61-90 Tage nach RZE wurden erhoben und zur Fallzahl der Abteilungen korreliert. Die Daten wurden vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz zur Verfügung gestellt.

Ergebnisse: Zwischen 2013-2017 wurden insgesamt 2.310 Patienten (Frauen: n=555, Männer: n=1.755) in 34 urologischen Abteilungen in Österreich radikal zystektomiert (durchschnittlich 13.6 RZE/Abteilung/Jahr). Die Abteilungen wurden in solche mit niedrigem Volumen (1-5 RZE/Jahr), mittlerem Volumen (6-10 RZE/Jahr) und hohen Volumen (>10 RZE/Jahr) unterteilt. 91 Patienten wurden in niedrig-, 604 Patienten in mittel- und 1.615 in hoch-volumigen Abteilungen operiert. Die durchschnittliche Hospitalisierungsdauer betrug 23 Tage und zeigte keinen Zusammenhang zu der Anzahl der durchgeführten RZE. Die Wiederaufnahmerate innerhalb von 30 Tagen betrug 20.9% für Abteilungen mit niedriger Fallzahl, 17.4% für mittlere und 17.5% für hohe Fallzahl. Die 90 Tage Wiederaufnahmerate betrug 27.5% für jene mit niedriger, 29.3% für mittlerer und 29.7% für hohe Fallzahl (p=0.89).

Schlussfolgerung: Diese populations-basierte Untersuchung in einem staatlich finanzierten, öffentlichen und dezentralisierten Gesundheitssystem konnte keine Assoziation zwischen der Fallzahl und der Wiederaufnahmerate nachweisen, auch die initiale Liegedauer war vergleichbar.