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Die prognostische Rolle des Urokinase-type plasminogen activator systems (uPA) bei Patienten mit nicht-muskelinvasivem Blasenkarzinom
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Veröffentlicht: | 8. April 2019 |
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Fragestellung und Ziel: Die lokale Kontrolle des nicht muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms (NMIBC) umfasst eine transurethrale Resektion des Tumors (TUR-B) und je nach Stadium eine adjuvante Instillationstherapie, um das Rezidiv- und Progressrisiko zu verringern. Das Urokinase plasminogen activator system (uPA) fand in der Onkologie bereits Verwendung zur Prognoseabschätzung, ist bei NMIBC jedoch nur wenig erforscht. Unser Ziel ist die Analyse der Rolle von uPA als prognostischer Biomarker bei NMIBC Pat. mit oder ohne adjuvante Instillationstherapie.
Material und Methoden: Wir untersuchten die TUR-B Proben von 827 NMIBC Pat. auf uPA, seinen Rezeptor (uPAR) und dessen Inhibitor (PAI-1). Überexpression wurde als 30% für uPA, 50% für uPAR und 30% bei PAI-1 definiert und Pat. Danach sortiert. Multivariable Cox-Regression wurde zur Evaluation der Marker verwendet.
Ergebnisse: Überexpression aller Marker war mit höherer Tumorgröße ≥ 3cm und -Grading assoziiert. Im medianen Follow-up von 60 Monaten (IQR: 22-109) waren eine Überexpression von jeweils uPA (HR: 1.40; P=0.006), uPAR (HR: 1.70; P<0.001), PAI-1 (HR: 1.35; P=0.014) und aller drei Marker (HR: 3.38; P < 0.001) mit regressionsfreiem Überleben (RFS) assoziiert. uPA (HR: 1.68; P=0.035) all drei Marker (HR: 8.79; P=0.005) waren mit progressionsfreiem Überleben (PFS) assoziiert. Die Differenzierung der EORTC- Prognoseformel wurde durch Hinzufügen des uPA Systems um 1.3% für RFS und um 2.1% für PFS verbessert.
In der Subgruppenanalyse hatten Pat. mit pT1G3 und Überexpression von uPA ein schlechteres PFS (HR: 2.19; P=0.018), während uPA die Differenzierung des prognostischen Modelles um 2.4% verbesserte (HR: 1.44; P=0.019). uPA (HR: 1.44; P=0.019), uPAR (HR: 1.54; P=0.006), PAI-1 (HR: 1.46; P=0.013) und die Kombination aller drei Marker (HR: 3.48; P<0.001) waren assoziiert mit RFS bei Pat. mit TaG1-2; das prognostische Modell steigerte durch die Marker seine Diskrimination um 2.1%.
Zusammenfassung: Es bestand in 33-50% der Pat. mit NMIBC eine Überexpression von uPA, uPAR und PAI-1, welche unabhängige prognostische Faktoren für RFS und PFS sind. Eine Verbesserung der prognostischen Aussagekraft klinisch-pathologischer Charakteristika durch die Überexpression konnte gezeigt werden. Die Fähigkeit der Biomarker, biologische und klinische Verhaltensweisen und Entwicklungen vorauszusagen, erleichtert individualisierte Therapie- und Nachsorgeentscheidungen in der heterogenen Gruppe der NMIBC Pat.