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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Die diagnostische Performance der Multidetector computertomographischen Urografie (MDCT): Systematisches Review und Meta-Analyse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Florian Janisch - Universitätsklinik MedUni Wien, Radiologie und Nuklearmedizin
  • Shahrokh F. Shariat - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Urologie
  • Mesut Remzi - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Urologie
  • Harun Fajkovic - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Urologie
  • Pascal Baltzer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Urologie
  • Shoji Kimura - Universitätsklinikum MedUni Wien, Epidemiologie
  • Takehiro Iwata - Universitätsklinikum MedUni Wien, Epidemiologie
  • Michael Rink - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Urologie
  • Lin Yang - Universitätsklinikum MedUni Wien, Epidemiologie
  • Philipp Korn - Universitätsklinikum MedUni Wien, Epidemiologie
  • Mohammad Abufaraj - Universitätsklinikum MedUni Wien, Epidemiologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu026

doi: 10.3205/19oegu026, urn:nbn:de:0183-19oegu0267

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Janisch et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Multidetector-computertomographische Urografie (MDCTU) wird vermehrt in der Diagnostik von Urothelkarzinomen des oberen Harntraktes (UTUC) eingesetzt. Dennoch ist die diagnostische Genauigkeit dieser Bildgebung nicht endgültig im klinischen Alltag etabliert. Wir führten eine systemische Literaturrecherche bezüglich der diagnostischen Performance der MDCTU für die Diagnose von UTUC und eine entsprechende Meta-Analyse durch.

Material und Methoden: Das systematische Review und die Meta-analyse wurden gemäß den Vorgaben des PRISMA statements durchgeführt. Eine systematische Literaturrecherche erfolgte am 1. November 2018 in Pubmed, Scopus, Cochrane und Web of Science. Es wurden alle Studien einbezogen, die die diagnostische Leistung der MDCTU zur Evaluation UTUC benutzten; ein histologischer Nachweis für wahren Positive sowie ein unauffälliges Follow-Up nach einem Jahr für wahre Negative waren obligat.

Ergebnisse: Insgesamt konnten zwölf Studien mit 1157 Patienten für das systematische Review und sechs Studien für die Meta-analyse eingeschlossen werden. In der Patienten-basierten Analyse ergaben sich eine gepoolte Sensitivität und Spezifität von 92% [CI=0.85-0.96] und 95% [CI=0.88-0.98]. Die Sensitivität der Diagnostik einzelner Läsionen im Kontrast zu betroffenen Patienten lag zwischen 67%-100%. Die Betrachtung von ausschließlich retrospektiven Daten zeigte eine Sensitivität von 91 und 97%. Es herrschte eine hohe diagnostische Genauigkeit (>90%) in den Studien, die einzelne Segmente auf UTUC untersuchten. Die Daten konnten aufgrund der unterschiedlichen Einteilung von Segmenten nicht gepoolt werden.

Eine Studie beschrieb eine niedrigere Rate an korrekten Diagnosen von antegrader Pyelografie (IVP) im Vergleich zur MDCTU (p=0.001), während in einer anderen Studie die retrograde Pyelografie (RUP) der MDCTU in Genauigkeit leicht überlegen schien (97% vs. 94%). Die aktuellen Daten zur diagnostischen Potenz von Diffusionsgewichteter Magnetresonanztomografie (DW-MRI) gegenüber MDCTU waren inkonsistent.

Zusammenfassung: MDCTU hat eine hohe diagnostische Wertigkeit im Aufspüren von UTUC in Patienten, auch mit multiplen Läsionen.