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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Knochenspezifische Biomarker im Serum nach Behandlung mit Radium 223 bei Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom und Knochenmetastasen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Agnes Maj-Hes - Kaiser Franz Josef Spital, Onkologische Abteilung; Medizinische Universität Wien, Abteilung für Urologie; Kaiser Franz Josef Spital, Abteilung für Urologie
  • Sabrina Sevcenco - Abteilung für Urologie, Donauspital; Medizinische Universität Wien, Abteilung für Urologie
  • Klaus Eredics - Donauspital, Urologie
  • Gero Kramer - Medizinische Universität Wien, Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu018

doi: 10.3205/19oegu018, urn:nbn:de:0183-19oegu0187

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Maj-Hes et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In Prostatakarzinommodellen induzierte Radium-223 DNA Doppelstrangbrüche sowohl in Tumorzellen, als auch in Osteoklasten und Osteoblasten und stabilisierte damit die Knochenmikroumgebung von Knochenmetastasen. In dieser Studie wurde der Effekt von Radium-223 auf diverse Biomarker des Knochenstoffwechsels analysiert.

Methodik: 29 Patienten mit mCRPC und Knochenmetastasen erhielten zwischen 2013 und 2015 6 Zyklen mit Radium-223 als Erst (n=6), Zweit (n=10) oder Drittlinientherapie (n=13). Das Therapieansprechen wurde mittels Knochenszintigraphie und Computertomographie nach modifizierten Prostate Cancer Working Group Kriterien III evaluiert. Folgende für den Knochenstoffwechsel wichtige Faktoren wurden im Serum mittels Luminex-Assay vor und nach 4 Zyklen Radium-223 ermittelt: Interleukin (IL) 4, IL6, IL 18, TGF-Beta1, M-CSF und Ostase, C-Telopeptid, P1NP, Osteoprotegerin, DKK-1 und TRACE/RANKL.

Ergebnisse: 12 (42%) Patienten zeigten nach PCWG III Kriterien einen stabilen Krankheitsverlauf (SD) und 17 Patienten (58%) eine radiologische Progression (PD). Kein Patient zeigte einen PSA-Abfall. Das mediane Gesamtüberleben betrug 33 Monate. Nach Radium-223 Therapie kam es zur einem Abfall des mittleren AP Wertes im Serum um 60%, von 217 U/l (IQR 121 U/l) auf 130 U/l (IQR 69 U/l) p=<0,001).

Von den anti-osteoklastogenen Zytokinen zeigten sowohl IL-4 (9,8 pg/ml auf 12,6 pg/ml; p= 0,001) als auch IL-18 (691 pg/ml auf 745 pg/ml; p <0,001) einen signifikanten Anstieg im Serum nach 4 Zyklen Radium-223. Auch der Der Osteoprotegerin (2.496 pg/ml auf 3.201 pg/ml; p= 0,006) zeigte einen Anstieg, ebenso wie das pro-osteoklastogene Zytokin M-CSF (1270 pg/ml auf 1479 pg/ml; p <0,001). TGF-β1, ein Wachstumsfaktor, der knochenmarkstämmige Zellen zur Vorbereitung von prämetastasischen Nischen mobiliseren kann, fiel hingegen ab (von 118.285 pg/ml auf 105.080 pg/ml; p= 0,001), ebenso DKK-1 (Mittelwert von 4.116 pg/ml auf 3.879 pg/ml; p=0,002), und TRANCE/RANKL (von 187 pg/ml auf 161 pg/ml; p <0,001). Der Knochenformationsmarker P1NP zeigt eine signifikante Korrelation mit der Anzahl der Knochenläsionen vor Beginn der Radium-223-Therapie (p=0,04) und M-CSF zeigt eine signifikante Korrelation mit der Anzahl der Läsionen bei Progression in der Knochenszintigraphie (p=0,04).

Schlussfolgerung: Radium-223 zeigt einen signifikanten Effekt auf Marker des Knochenstoffwechsels und der osteoblastischen/osteoklastischen Aktivität im Serum.