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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Eingeschränkter diagnostischer und therapeutischer Zusatznutzen der Bildgebung der unteren Extremität bei der Ganzkörper-68Ga-PSMA PET/CT

Meeting Abstract

  • Franziska Stolzenbach - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik
  • presenting/speaker Tobias Maurer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Urologie
  • Lars Budäus - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik
  • Thomas Steuber - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik
  • Markus Graefen - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik
  • Markus Sauer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin
  • Yuske Kobayashi - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin
  • Ivalya Apostolova - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin
  • Christoph Berliner - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu016

doi: 10.3205/19oegu016, urn:nbn:de:0183-19oegu0162

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Stolzenbach et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die PSMA-PET/CT wird zunehmend in der Diagnostik bei Prostatakrebspatienten in verschiedenen Erkrankungsstadien eingesetzt. In der vorliegenden Arbeit untersuchten wir den diagnostischen und therapeutischen Zusatznutzen der Bildgebung der unteren Extremität im Rahmen der Ganzkörper-68Ga-PSMA PET/CT und ob diese gegebenenfalls eingespart werden könnte.

Methoden: Retrospektive Analyse von 100 Patienten (Pat.), bei denen zwischen Januar 2015 und Januar 2017 an unserem Zentrum eine 68Ga-PSMA I&T PET/CT durchgeführt wurde. Bei 27 Patienten erfolgte die PSMA PET/CT zum Primärstaging, bei 73 Patienten zum Re-Staging bei PSA-Rezidiv oder bekannter metastatischer Erkrankung. Der mediane PSA-Wert zum Zeitpunkt der Bildgebung lag bei 3,1 ng/ml (0,01–1510 ng/ml). Alle Patienten erhielten eine Ganzkörper 68Ga-PSMA I&T PET/CT unter Einschluss der unteren Extremität mit einer mittleren Dosis von 157 + 29 MBq (80–291 MBq) im Mittel 78 ± 28 min (29–152 min) post injectionem. Die PET Akquisitionszeit betrug 120 s pro Bettposition (Kopf, Körperstamm; n=7–9) und 60 s pro Bettposition (untere Extremität; n=7-8) mit einer Gesamt-Scanzeit von ca. 40 min. Die Beurteilung erfolgte analog der kürzlich publizierten miTNM Leitlinie.

Ergebnisse: Bei 79/100 Patienten (79%) konnte mindestens eine 68Ga-PSMA I&T positive Läsion detektiert werden. Nur bei 3/100 Patienten (3%) zeigten sich 68Ga-PSMA I&T positive Läsionen im Bereich der unteren Extremität, wobei keine dieser Läsionen in der zeitgleich durchgeführten diagnostischen CT entdeckt wurde. Das klinische Patientenmanagment wurde hierbei in keinem dieser Fälle beeinflusst, da sich bei allen diesen Patienten zusätzliche disseminierte Knochenmetastasen oder diffuser Knochenmarksbefall zeigte und die Zusatzbefunde keine Änderung des Stagings bedingten.

Schlussfolgerung: Zusätzliche Läsionen, die im Rahmen einer Ganzkörper-68Ga-PSMA PET/CT im Bereich der unteren Extremität detektiert werden, sind selten und beeinflussen das weitere klinische Patientenmanagment nicht. Daher kann unserer Meinung nach eine PSMA PET/CT in der Regel auf den Körperstamm beschränkt werden. Eingesparte Scanzeit könnte entweder in zusätzliche Akquisitionszeit kritischer Regionen investiert werden oder eine erhöhte Anzahl an Untersuchungen ermöglichen.