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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Direkter Vergleich der Nebenwirkungen nach low dose rate Brachytherapie versus radikaler Prostatektomie in der Therapie des lokalisierten low-risk Prostatakarzinoms

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michael Ladurner - Universitätsklinik Innsbruck, Univ.-Klinik für Urologie
  • Balázs Sztankay - Universitätsklinik Innsbruck, Univ.-Klinik für Urologie
  • Wolfgang Horninger - Universitätsklinik Innsbruck, Univ.-Klinik für Urologie
  • Jasmin Bektic - Universitätsklinik Innsbruck, Univ.-Klinik für Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu014

doi: 10.3205/19oegu014, urn:nbn:de:0183-19oegu0144

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Ladurner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei der low dose rate (LDR)-Brachytherapie (BT) der Prostata verfügt man bereits über eine langjährige Erfahrung bei der Therapie des low-risk Prostatakarzinoms (PCa). Trotzdem wurde diese Therapie noch nie direkt mit der radikalen Prostatektomie (RPE) verglichen. Daher wurde eine retrospektive matched-pair Analyse LDR-BT versus RPE durchgeführt. Der primäre Endpunkt der Studie ist die Untersuchung der therapiebedingten Nebenwirkungen der LDR-BT gegenüber der RPE in der kurativen Behandlung des low-risk PCa.

Methoden: Es wurden ausschließlich low-risk PCa nach D’Amico untersucht (PSA <10 ng/ml, Gleason Score <7, cT1-2a). Es wurden zwei miteinander vergleichbare Patientenkollektive zu je 82 Patienten erstellt („matching“), welche im Zeitraum 2002 bis 2009 an unserer Abteilung entweder einer LDR-BT oder einer RPE unterzogen wurden. Es wurde auf eine homogene Verteilung der Patienten zwischen den Gruppen geachtet, indem die Patientengruppen bei präoperativem PSA-Wert (delta PSA <1 ng/ml), Prostatavolumen (16-50 ml), Alter und Behandlungsjahr gematched wurden. Es wurden die postoperativen, therapiebedingten Nebenwirkungen beider Gruppen telefonisch bei den Patienten erfragt und anschließend miteinander verglichen. Die meisten statistischen Analysen wurden mittels Chi-Quadrat-Test nach Pearson durchgeführt.

Ergebnis: Das mediane Alter beträgt in der LDR-BT Gruppe 74 und in der RPE Gruppe 72 Jahre (57-87 Jahre). Der mediane PSA Wert präoperativ beträgt 4,28 vs. 4,22 ng/ml bei LDR-BT vs. RPE Gruppe. Bzgl. der posttherapeutisch auftretenden Komplikationen fanden sich signifikante Unterschiede. In der RPE-Gruppe überwiegten die Inkontinenz und die erektile Dysfunktion (ED), wobei Dysurie, Harnverhalt und Proktitis hauptsächlich in der LDR-BT-Gruppe vertreten waren.

Schlussfolgerung: Die LDR-BT stellt im Vergleich zur, seit langem etablierten, RPE eine sichere Therapieoption in der Behandlung des low-risk PCa dar. Es besteht ein geringes Risiko für postoperative Langzeitnebenwirkungen nach LDR-BT. Größere prospektive Studien werden benötigt, um diese Ergebnisse zu bestätigen.