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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Der Effekt von Fokusgöße und Stoßwellenintensität auf die Steinfragmentation in der ESWL

Meeting Abstract

  • Julian Veser - Univ.-Klinik für Urologie, AKH/ Medizinische Universität Wien
  • presenting/speaker Victoria Jahrreiss - Univ.-Klinik für Urologie, AKH/ Medizinische Universität Wien
  • Mehmet Özsoy - Univ.-Klinik für Urologie, AKH/ Medizinische Universität Wien
  • Mohammad Abufaraj - Univ.-Klinik für Urologie, AKH/ Medizinische Universität Wien
  • Christian Seitz - Univ.-Klinik für Urologie, AKH/ Medizinische Universität Wien

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu008

doi: 10.3205/19oegu008, urn:nbn:de:0183-19oegu0083

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Veser et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Selbst 30 Jahre nach Einführung der Stoßwellenlithotripsie (ESWL) ist unklar, welche Rolle die Fokusgröße für den Therapieerfolg spielt.

Das Ziel dieser Studie war es den Einfluss unterschiedlicher Fokusgrößen bei der ESWL auf die Effektivität der Steindesintegration zu analysieren. Zusätzlich wurde der Einfluss der Intensität der Schockwellen auf die Steinfragmentation untersucht.

Material und Methoden: In dieser experimentellen Studie wurden ESWL an Modellsteinen (n=99) mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 1/2" (12,7 mm) durchgeführt, welche hauptsächlich aus Aluminiumoxid (Al2O3) bestanden. Die Steine wurden in einer Fragmentationsvorrichtung in den Prüfzylinder eingebracht, welcher mit NaCl 0,9% gefüllt war. Die Anzahl der benötigten Schockwellen bis zur vollständigen Steindesintegration (<2 mm) wurde gezählt. Hierzu wurde der Lithotripter Piezolith3000 der Firma Wolf verwendet, welcher drei unterschiedliche Fokusgrößeneinstellungen ermöglicht (-6 dB Durchmesser: 2, 4 und 8 mm). In jeder der drei Fokusgrößen wurden je drei Steine in den Impulsstärken 10-20 getestet.

Ergebnisse: Die größte Fokuseinstellung 3 (8 mm) führte zu einer erhöhten Anzahl der benötigten Impulse bis zur vollständigen Steindesintegration. Dahingegen konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Fokusgrößen 1 (2 mm) und 2 (4 mm) beobachtet werden. Diese Ergebnisse waren in allen Intensitätsstufen konstant, mit einem besonders deutlichen Unterschied in den niedrigeren Stärken (≤14).

Schlussfolgerung: Kleinere Fokusgrößen, in diesem Fall bei einem Durchmesser von 2-4 mm bei -6db, als auch eine höhere Intensität der Schockwellen führen zu einer höheren Effektivität der Steindesintegration. Jedoch müssen diese Ergebnisse im Rahmen einer in vivo Studie, mit zahlreichen zusätzlichen Einflussfaktoren wie Atmung oder Steinwanderung, bestätigt werden.