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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Prävalenz und Tendenz der Urolithiasis in der amerikanischen Bevölkerung, 2007–2014

Meeting Abstract

  • presenting/speaker David D'Andrea - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Mohammad Abufaraj - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Lin Yang - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Thomas Waldhoer - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Christian Seitz - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Mehmet Öszoy - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Eva Schernhammer - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Shahrokh F. Shariat - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu006

doi: 10.3205/19oegu006, urn:nbn:de:0183-19oegu0066

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 D'Andrea et al.
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Gliederung

Text

Ziel der Arbeit: Die aktuelle Prävalenz der Urolithiasis in der amerikanischen Bevölkerung zu beschreiben, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Geschlechtunterschiede über die Zeit. Potentielle Risikofaktoren zwischen Männer und Frauen wurden systematisch untersucht

Methoden: Das „National Health and Nutrition Examination Survey” (NHANES) ist eine repräsentative Querschnittsbefragung über Gesundheit, Ernährung und potentielle Risikofaktoren in der US-Bevölkerung. Es wurden Teilnehmer, die eine positive Anamnese für Urolithiasis innerhalb von vier Zwei-Jahres-Studienzyklen zwischen 2007-2014 hatten, inkludiert. Relevante Daten bezüglich Prävalenz und Risikofaktoren wurden extrahiert. Es wurde das gewichtete 95% Konfidenz Intervall (CI) für die Prävalenz von Urolithiasis zwischen Männern und Frauen und Studienzyklus berechnet. Mittels geschlechtsspezifischer multivariabler logistischer Regression wurde die Tendenz der Urolithiasisprävalenz von 2007 bis 2014 untersucht. Die Tendenz des Body-Mass Indexes (BMI) während der Studienperiode wurde mittels multivariabler linearer Regression untersucht.

Ergebnisse: Es wurde 22.432 Teilnehmer in vier Studienzyklen identifiziert. Die Prävalenz der Urolithiasis in 2013-2014 in der männlichen Population war 10.9% (CI 9.3-12.7), in der weiblichen Population 9.5% (CI 8-11.2). Frauen zeigten eine stetige Zunahme der Prävalenz von 6.5% in 2007-2008 bis 9.5% in 2013-2014 (p=0.002). Männer zeigten hingegen keinen Unterschied in der Prävalenz der Urolithiasis (p=0.4). Die logistische Regressionsanalyse zeigte eine steigende Prävalenz bei den Frauen (OR 1.6, 95%CI 1.2-2.2), aber nicht bei den Männern. Übergewicht, Ethnizität, Diabetes Mellitus und Gicht waren mit einer höheren Prävalenz der Urolithiasis assoziiert. Die multivariable lineare Regression zeigte ein steigendes BMI während der Studienperiode (beta-Koeffizient 0.8, 95%CI 0.2-1.5, p=0.013). Diese Studie ist durch das Querschnittdesign limitiert.

Schlussfolgerungen: In der amerikanischen Bevölkerung ist die Urolithiasis immer noch häufiger bei Männern als bei Frauen. Nichtsdestotrotz wird dieser Geschlechtsunterschied immer kleiner. Die steigende Prävalenz der Urolithiasis in der weiblichen Population kann teilweise durch den steigenden BMI erklärt werden.