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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Der Einfluss von pre-stenting auf Steinfreiheitsrate und perioperative Komplikationen im Rahmen der endourologischen Steintherapie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Thilo Westhofen - Urologische Klinik und Poliklinik, Klinikum der Universität München, LMU München
  • Chistian Stief - Klinikum der Universität München, LMU München, Urologische Klinik und Poliklinik, München
  • Frank Strittmatter - Klinikum der Universität München, LMU München, Urologische Klinik und Poliklinik, München

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu001

doi: 10.3205/19oegu001, urn:nbn:de:0183-19oegu0011

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Westhofen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die endourologische Steinsanierung mittels URS ist eine effiziente und sichere Therapiemethode bei Nephrolithiasis. Internationale Leitlinien empfehlen nicht routinemäßig die präoperative Anlage einer Harnleiterschiene (pre-stenting). Steinfreiheitsrate und perioperative Komplikationen können jedoch positiv durch pre-stenting beeinflusst werden.

Methodik: Retrospektive Analyse von 342 Patienten (monozentrisch, zwischen 2014 bis 2017) mit CT-morphologisch gesicherter Nephrolithiasis bis 12mm.

Patienten wurden anhand der Konkrement-Größe gematched und hinsichtlich der postoperativen Steinfreiheitsrate und perioperativer Komplikationen nach URS-Steinsanierung mit (n=147) und ohne (n=195) präoperativer Einlage einer DJ-Schiene ausgewertet.

Ergebnisse: Bei medianer Konkrement-Größe von 6 mm (IQR 4-9 mm) aller Patienten mit- vs. ohne präoperativer Einlage einer DJ-Schiene (mit DJ vs. ohne DJ) zeigten sich keine Unterschiede bezüglich Alter (median 51 vs. 50) oder BMI (median 27.2 vs.26.0) (jeweils p>0.05). Mediane OP-Dauer mit DJ war mit 51 min (IQR 34-77) signifikant länger als ohne DJ (median 45 min; IQR 19-66) (p<0.05). Die intraoperative Strahlenbelastung (Dosisflächenprodukt) war mit DJ (median 26.96cGy.cm2; IQR 0.60-534.00) signifikant höher als ohne DJ (median 7.64 cGy.cm2; IQR 0.62-629.75) (p<0.05).

Die postoperative Steinfreiheitsrate, welche endo-urologisch verifiziert wurde, war mit DJ signifikant höher als bei Patienten ohne DJ (86% vs. 43%)

Perioperative Komplikationen waren ohne DJ signifikant höher als mit DJ (8% vs. 4%).

Zusammenfassung: Pre-stenting vor URS-Steinsanierung verbessert signifikant die postoperative Steinfreiheitsrate. Bei zwar längerer OP-Zeit und erhöhter Strahlenbelastung verringert pre-stenting perioperative Komplikationen signifikant.