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Der Einfluss von pre-stenting auf Steinfreiheitsrate und perioperative Komplikationen im Rahmen der endourologischen Steintherapie
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Veröffentlicht: | 8. April 2019 |
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Einleitung: Die endourologische Steinsanierung mittels URS ist eine effiziente und sichere Therapiemethode bei Nephrolithiasis. Internationale Leitlinien empfehlen nicht routinemäßig die präoperative Anlage einer Harnleiterschiene (pre-stenting). Steinfreiheitsrate und perioperative Komplikationen können jedoch positiv durch pre-stenting beeinflusst werden.
Methodik: Retrospektive Analyse von 342 Patienten (monozentrisch, zwischen 2014 bis 2017) mit CT-morphologisch gesicherter Nephrolithiasis bis 12mm.
Patienten wurden anhand der Konkrement-Größe gematched und hinsichtlich der postoperativen Steinfreiheitsrate und perioperativer Komplikationen nach URS-Steinsanierung mit (n=147) und ohne (n=195) präoperativer Einlage einer DJ-Schiene ausgewertet.
Ergebnisse: Bei medianer Konkrement-Größe von 6 mm (IQR 4-9 mm) aller Patienten mit- vs. ohne präoperativer Einlage einer DJ-Schiene (mit DJ vs. ohne DJ) zeigten sich keine Unterschiede bezüglich Alter (median 51 vs. 50) oder BMI (median 27.2 vs.26.0) (jeweils p>0.05). Mediane OP-Dauer mit DJ war mit 51 min (IQR 34-77) signifikant länger als ohne DJ (median 45 min; IQR 19-66) (p<0.05). Die intraoperative Strahlenbelastung (Dosisflächenprodukt) war mit DJ (median 26.96cGy.cm2; IQR 0.60-534.00) signifikant höher als ohne DJ (median 7.64 cGy.cm2; IQR 0.62-629.75) (p<0.05).
Die postoperative Steinfreiheitsrate, welche endo-urologisch verifiziert wurde, war mit DJ signifikant höher als bei Patienten ohne DJ (86% vs. 43%)
Perioperative Komplikationen waren ohne DJ signifikant höher als mit DJ (8% vs. 4%).
Zusammenfassung: Pre-stenting vor URS-Steinsanierung verbessert signifikant die postoperative Steinfreiheitsrate. Bei zwar längerer OP-Zeit und erhöhter Strahlenbelastung verringert pre-stenting perioperative Komplikationen signifikant.