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Nicht-Operatives Management penetrierender Nierenverletzungen – Update
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Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
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Einleitung: Das Nicht-operative Management [NOM] penetrierender Nierenverletzungen findet mit zunehmender Erfahrung immer mehr Akzeptanz.
In dieser Studie wird der aktuelle Behandlungsstandard solcher Verletzungen in einem high-volume Level I Trauma Center in Südafrika analysiert.
Methoden: Diese Studie ist eine deskriptive, nicht-interventionelle retrospektive Analyse von Daten aus der electronic Trauma Health Record Datenbank (e-THR) (HREC (Ref no. R041/2014) über einen Zeitraum von 11 Monaten (May 2015 bis März 2016). Alle Patienten mit der Diagnose einer penetrierenden Verletzung der Niere (Stichwunde [SW], Schusswunde [GSW]) wurden bezugnehmend auf Verletzungsmechanismus, demographische Daten, Grad des Nierentraumas, perioperatives Management, Nephrektomierate und Ergebnisse des NOMs analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 62 Patienten [Mittleres Alter 26.9 (13-45) Jahre] mit einer Nierenverletzung nach Verletzungsmechanismus [40.32% (n=25 SW, 59.67% (n=37) GSW] und der Klassifikation nach AAST (American Association for the Surgery of Trauma) [Grad I: 4.83% (n=3), Grad II: 17.74% (n=11), Grad III: 35,48% (n=22), Grad IV: 33.87% (n=21), Grad V: 8.06% (n=5)] stratifiziert. 80% (n=20) der SW wurden mit einer Erfolgsrate von 95% nicht-operativ versorgt (5% (n=1) wurden sekundär laparotomiert). 20% (n=5) mit SW wurden primär einer Operation unterzogen und 1 Patient davon nephrektomiert. 37.8% (n=14) der GSW wurden nicht-operativ versorgt mit einer Erfolgsrate von 85.7% (14.3% (n=2) wurden sekundär laparotomiert). 62.1% (n=23) mit GSW wurden primär einer Operation unterzogen und 21.62% (n=8) davon nephrektomiert. Insgesamt wurde eine Nephrektomie in 14,5 % der penetrierenden Verletzungen durchgeführt. NOM war in 91,2% aller Fälle erfolgreich.
Zusammenfassung: NOM bei penetrierenden Nierenverletzungen ist in erfahrenen Trauma-Zentren eine sichere Therapieform und verbunden mit einer niedrigen Nephrektomierate.