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„Schwanzfedern“ und die distale Harnröhre: Aufgepasst beim Bettenkauf!
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Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
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Gliederung
Text
Fragestellung: Wir berichten über einen "unglaublichen" Fall eines Harnröhrentrauma durch ein Federkissen aus einem nordischen Einrichtungshaus.
Methodik: Es stellte sich ein 43-jährige Mann mit dysurischen Beschwerden, die anamnestisch seit ca. 4 Tagen bestanden, in unserer Ambulanz vor. In der körperlichen Untersuchung imponierte ein massiv ödematös geschwollener und geröteter Penis. Eine autoerotische Manipulation wurde vom Patienten verneint. Es bestand eine Leukozyt- sowie Erythrozyturie ohne höhergradige systemischer Infektparameter. Eine Harnblasenentleerungsstörung mit Restharnbildung konnte sonographisch ausgeschlossen werden. Eine antibiotische Therapie wurde eingeleitet und es erfolgte nach 2 Tagen eine Urethrozystoskopie aufgrund persistierender Schwellung. Hierbei zeigten sich ca. 40-50 kleine schwarze Federn, welche mit den Kielen in der distalen Harnröhre steckten und sämtlich in einem langwierigen Eingriff mit der Fasszange entfernt werden konnten. Im weiteren stationären Verlauf war die Rötung und Schwellung gänzlich rückläufig.
Ergebnis: Nach dem erfolgten Eingriff wurde der Patient nochmals zur Kausalität der Federn in der Harnröhre befragt. Nach ca. 10 sekündiger Bedenkzeit schilderte der Patient, dass er vor ca 2 Wochen ein neues Federkissen in einem nordischen Einrichtungshaus zu einem extrem günstigen Preis erstanden hätte. Dieses war mit seltenen Rotkehlchenfedern gefüllt. "Nach reiflicher Überlegung müssten wohl diese Federn so aggressiv sein, dass nachts diese direkt aus dem Kissen in seine Harnröhre migriert seien."
Schlussfolgerung: Auch wenn es erfreulicherweise bislang noch nicht zu einer posttraumatischen Harnröhrenstriktur gekommen ist, haben die vielen Federn in der Harnröhre dem Patienten dennoch nicht zum Fliegen verholfen.