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Leak Point Pressure und Manschettendruck: Zusammenhang im post mortem Schweinemodell bei vier in Europa verfügbaren Systemen
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Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
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Fragestellung: Die Manschettenerosion ist eine gefürchtete Komplikation hydraulischer Sphinkter. Risikofaktoren sind stattgehabte Strahlentherapie, schlechte Durchblutung, Diabetes und Hypogonadismus. Niedrige Systemdrucke sollen diese Komplikation hintanhalten, dementsprechend werden für Risikopatienten beim klassischen artefiziellen Sphinkter Reservoirballons mit niedrigerem Druck oder die nächtliche Deaktivierung des Systems empfohlen. Jüngere adjustierbare Systeme erlauben die nachträgliche Adjustierung des Systemdruckes. Wir analysierten den Zusammenhang von Leak Point Pressure (LPP) und Systemdruck in der Manschette bei vier in Europa verfügbaren Sphinktersystemen.
Methodik: Ein post mortem Schweinemodell wurde verwendet um den LPP zu bestimmen. Blasendruck (pves) und Manschettendruck (PC) wurden mit einem Sensor monitiert. Die Harnblasen wurden mit NACL gefüllt und die LPPs bei einem pves von 30, 40, 50, und 60cm H2o für Manschetten von AMS 800, Zephyr, Victo und Aroyo bestimmt. Dazu wurde der PC von 90cm H2o kontinuierlich gesenkt und der LPP visuell festgestellt.
Ergebnis: Die Versuche wurden an 2 Systemen vorgenommen. Tabelle 1 [Tab. 1].
Um einen LPP von 30cm H2o zu gewährleisten waren PCs von 54 (AMS) bis 64 (Aroyo) notwendig, für einen LPP von 60cm H2o wurden PCs von 79 (AMS) bis 111 (Aroyo) cm H2o benötigt. Bei allen Systemen bestand ein linearer Zusammenhang zwischen LPP und PC.
Schlussfolgerung: Um einen LPP von 30cm H2o in der Speicherphase zu erzielen wäre entsperchend unserer Messungen in Übereinstimmung mit klinischer Erfahrung lediglich ein PC von 54 bis 64cm H2o ausreichend. Derartig niedrige Systemdrucke könnten besonders Patienten mit erhöhtem Erosionsrisiko angeboten werden. Aroyo und Victo erlauben eine kurzfristige Erhöhung des Systemdruckes bei Bedarf, sodass der Basisdruck niedrig eingestellt werden kann. Bei persistierender Inkontinenz erlauben alle adjustierbaren Implantate eine sekundäre Erhöhung des Systemdruckes.