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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Laparoskopisch assistierte Nierenautotransplantation beim Nierenbeckentumor – eine Alternative beim lokal großflächigen Tumor des oberen Harntraktes

Meeting Abstract

  • E. Plas - Hanusch Krankenhaus, Urologie, Wien, Österreich
  • A. Lunacek - Hanusch Krankenhaus, Urologie, Wien, Österreich
  • N. Mahne - Hanusch Krankenhaus, Urologie, Wien, Österreich
  • M. Tischler - Hanusch Krankenhaus, Urologie, Wien, Österreich
  • S. Roka - Hanusch Krankenhaus, Chirurgie, Wien, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu079

doi: 10.3205/17oegu079, urn:nbn:de:0183-17oegu0799

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Plas et al.
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Gliederung

Text

Das lokal ausgedehnte Urothelkarzinom des Nierenbeckens stellt bei Einzelniere eine besondere Herausforderung zum Nierenerhalt dar. Die endoskopische Resektion ist bei oberflächlichen Tumoren die Methode der Wahl, bei ausgedehnten Tumoren sowie Tumoren des Nierenbeckens und am Übergang Nierenbecken zum Kelchhals ist die radikale Resektion oft nicht erreichbar.

Wir berichten über 2 Patientinnen mit Einzelniere bei Status post Nephroureterektomie wegen Urothelkarzinomen des oberen Harntraktes. In beiden Fällen bestanden großflächige Tumorrezidive im Nierenbecken mit Übergang zur unteren Kelchgruppe, die einer suffizienten perkutanen Resektion oder Laserresektion nicht zugeführt werden konnten. Mit beiden Patientinnen wurden die radikale Nephroureterektomie und anschließende Dialyse alternativ die organerhaltende ex vivo Resektion der Nierenbeckentumore diskutiert. Beide Patientinnen entschieden sich zum Nierenerhalt. Es wurde eine laparoskopisch assistierte Nephroureterektomie durchgeführt und in Folge eine „work bench“ Resektion der Nierenbeckentumore in kalter Ischämie. Nach Rekonstruktion wurde die Niere jeweils nach iliacal transplantiert und eine offene Kalikovesikostomie angelegt. In beiden Fällen gelang eine R0 Resektion. Postoperativ erhielten beide Patientinnen eine adjuvante Chemotherapie (#1: Gemzar/Cisplatin 4 Zyklen, ab 2. Zyklus 75% Cisplatin; #2: Gemzar/Carboplatin 4 Zyklen) und sind bei einem Followup von 12 (#1) und 9 Monaten (#2) in Vollremission. Tabelle 1 [Tab. 1].

Die laparoskopisch assistierte Nierenautotransplantation ist nach strenger Selektion eine onkologisch sinnvolle Alternative und sollte als Alternative zur endokopischen Resektion von Tumoren des oberen Harntraktes zum Armamentarium des erfahrenen Uroonkologen gehören.