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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Ejaculatio Präcox: Prävalenz und Assoziation mit Lebensstil und psychosozialen Faktoren von 45-jährigen, heterosexuellen Männern – Ergebnisse der German Male Sex-Study

Meeting Abstract

  • V. Zehe - Klinikum rechts der Isar an der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Deutschland
  • A. Dinkel - Klinikum rechts der Isar an der TU München, Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, München, Deutschland
  • M. Kron - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Deutschland
  • P. Albers - Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf, Deutschland
  • C. Arsov - Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf, Deutschland
  • M. Kuczyk - Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, Hannover, Deutschland
  • F. Imkamp - Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, Hannover, Deutschland
  • M. Hohenfellner - Universitätsklinikum Heidelberg, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Urologische Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • B.A. Hadaschik - Universitätsklinikum Heidelberg, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Urologische Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • J.E. Gschwend - Klinikum rechts der Isar an der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Deutschland
  • K. Herkommer - Klinikum rechts der Isar an der TU München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München, Deutschland

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu064

doi: 10.3205/17oegu064, urn:nbn:de:0183-17oegu0645

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Zehe et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Ejaculatio Präcox ist eine häufige Sexualstörung des Mannes. Sie steht in Zusammenhang mit Komorbiditäten, wie arterieller Hypertonie, Diabetes Mellitus, erektiler Dysfunktion und benignem Prostatasyndrom. In dieser Arbeit sollen nun die Zusammenhänge zwischen Ejaculatio Präcox und psychosozialen Faktoren, wie „sexual performance anxiety“ und gefühltem sozialen Druck herausgearbeitet werden.

Methodik: Probanden wurden im Rahmen der German Male Sex-Study, Teil der POBASE Studie, rekrutiert. Die Daten wurden im Zeitraum von April 2014 - April 2016 erhoben. Nach einer kurzen Familien- und Medikamentenanamnese wurden den Probanden Fragebögen zu soziodemographischen Daten, Lebenstil und Sexualverhalten ausgehändigt.

Ergebnis: Die Prävalenz der Ejaculatio Präcox bei den 11749 Probanden betrug 5,23%. Probanden mit Ejaculatio Präcox machten weniger Sport, waren weniger sexuell aktiv, waren häufiger in einer festen Partnerschaft, hatten weniger Geschlechtspartner in ihrem Leben und hatten einen geringeren Bildungsstand (p< 0.001). Es gab einen starken Zusammenhang zwischen Ejaculatio Präcox und erektiler Dysfunktion, benignem Prostatasyndrom, Libidostörungen, „sexual performance anxiety“, gefühltem sozialen Druck, sexueller Unzufriedenheit und schlechtem gesundheitlichen Allgemeinzustand (p< 0.001). Kein signifikanter Zusammenhang bestand zwischen Ejaculatio Präcox und BMI, Rauchen, Alkoholkonsum, Masturbationshäufigkeit, Zirkumzision, arterieller Hypertonie, Diabetes Mellitus, Hyper-/Hypothyreose, chronischer Prostatitis und Varikozelen.

Schlussfolgerung: Ejaculatio Präcox zeigt stärkere Assoziationen zu psychosozialen Faktoren, wie „sexual performance anxiety“ und gefühltem sozialen Druck. Hingegen zeigte regelmäßige sportliche Aktivität als einziger Lebensstil Faktor einen signifikanten Zusammenhang. Komorbiditäten, wie Hypertonie und Diabetes Mellitus ergaben keinen signifikanten Zusammenhang, höchstwahrscheinlich aufgrund der geringen Prävalenz dieser Erkrankungen bei 45-jährigen Männern.