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Ejaculatio Präcox: Prävalenz und Assoziation mit Lebensstil und psychosozialen Faktoren von 45-jährigen, heterosexuellen Männern – Ergebnisse der German Male Sex-Study
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Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
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Fragestellung: Die Ejaculatio Präcox ist eine häufige Sexualstörung des Mannes. Sie steht in Zusammenhang mit Komorbiditäten, wie arterieller Hypertonie, Diabetes Mellitus, erektiler Dysfunktion und benignem Prostatasyndrom. In dieser Arbeit sollen nun die Zusammenhänge zwischen Ejaculatio Präcox und psychosozialen Faktoren, wie „sexual performance anxiety“ und gefühltem sozialen Druck herausgearbeitet werden.
Methodik: Probanden wurden im Rahmen der German Male Sex-Study, Teil der POBASE Studie, rekrutiert. Die Daten wurden im Zeitraum von April 2014 - April 2016 erhoben. Nach einer kurzen Familien- und Medikamentenanamnese wurden den Probanden Fragebögen zu soziodemographischen Daten, Lebenstil und Sexualverhalten ausgehändigt.
Ergebnis: Die Prävalenz der Ejaculatio Präcox bei den 11749 Probanden betrug 5,23%. Probanden mit Ejaculatio Präcox machten weniger Sport, waren weniger sexuell aktiv, waren häufiger in einer festen Partnerschaft, hatten weniger Geschlechtspartner in ihrem Leben und hatten einen geringeren Bildungsstand (p< 0.001). Es gab einen starken Zusammenhang zwischen Ejaculatio Präcox und erektiler Dysfunktion, benignem Prostatasyndrom, Libidostörungen, „sexual performance anxiety“, gefühltem sozialen Druck, sexueller Unzufriedenheit und schlechtem gesundheitlichen Allgemeinzustand (p< 0.001). Kein signifikanter Zusammenhang bestand zwischen Ejaculatio Präcox und BMI, Rauchen, Alkoholkonsum, Masturbationshäufigkeit, Zirkumzision, arterieller Hypertonie, Diabetes Mellitus, Hyper-/Hypothyreose, chronischer Prostatitis und Varikozelen.
Schlussfolgerung: Ejaculatio Präcox zeigt stärkere Assoziationen zu psychosozialen Faktoren, wie „sexual performance anxiety“ und gefühltem sozialen Druck. Hingegen zeigte regelmäßige sportliche Aktivität als einziger Lebensstil Faktor einen signifikanten Zusammenhang. Komorbiditäten, wie Hypertonie und Diabetes Mellitus ergaben keinen signifikanten Zusammenhang, höchstwahrscheinlich aufgrund der geringen Prävalenz dieser Erkrankungen bei 45-jährigen Männern.