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Prävalenz der Erektilen Dysfunktion bei 45-jährigen Männern in Assoziation mit Komorbiditäten und Lifestyle – Ergebnisse der German Male Sex-Study
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Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
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Fragestellung: Die vorliegende Studie untersucht die Prävalenz der erektilen Dysfunktion (ED) bei einem repräsentativen 45-jährigen Kollektiv sowie die Assoziation mit bekannten sowie weiteren Risikofaktoren (Komorbiditäten/ Lifestyle).
Methodik: Im Rahmen der German Male Sex-Study (Teil der PROBASE-Studie) wurden 45-jährige Männer bevölkerungsbasiert in 4 Studienzentren (Düsseldorf, Hannover, Heidelberg, TU München) rekrutiert. Von April 2014 bis April 2016 wurden 10.135 kaukasische, heterosexuelle und sexuell aktive Männer eingeschlossen.
In einem Anamnesegespräch wurden Komorbiditäten und Medikation erfragt. Gewicht und Taillenumfang aller Probanden wurden vor Ort gemessen.
Die Erektionsfunktion wurde mittels Kurzversion des International Index of Erectile Function (IIEF-EF) erhoben. Eine ED wurde ab einem IIEF-6-Score ≤ 25 definiert.
Die Assoziation mit Begleiterkrankungen und Lifestyle wurde mittels logistischer Regression ermittelt.
Ergebnis: Die Prävalenz der ED betrug 25,2% (IIEF-EF: 6-10: 3,1%, 11-16: 9,2%, 17-21: 4,2%, 22-25: 8,7%). Mittels logistischer Regression wurde die Assoziation zwischen einer ED und folgenden Faktoren identifiziert:
Lifestyle-Risikofaktoren: Schlechter allgemeiner Gesundheitszustand (1.Frage SF12) [OR 1.72], Taillenumfang ≥102cm [OR 1.31], sportliche Aktivität < 2 Tage/Woche für mindestens 30 Minuten leichte Arbeit [OR 1.27], regelmäßiges Rauchen [OR 1.15].
Komorbiditäten: Depression [OR 1.87], benignes Prostatasyndrom (International Prostate Symptom Score >7) [OR 1.68], Diabetes mellitus [OR 1.38], Hypertonie [OR 1.22].
Die Prävalenz der ED stieg mit Anzahl der Komorbiditäten exponentiell an: 0 Komorbiditäten 22,4%; ≥3 Komorbiditäten: 64,3%.
Schlussfolgerung: Fast jeder vierte Mann (25,2%) mit 45 Jahren hat bereits eine ED (IIEF-6-Score≤ 25). Es zeigte sich ein signifikant höheres Auftreten der ED bei Männern mit Begleiterkrankungen und Lifestyle-Risikofaktoren.