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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Prostatic Artery Embolization (PAE) vs. TUR-P zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie: Zwischenbericht einer randomisierten non-inferiority Studie

Meeting Abstract

  • D. Abt - Kantonsspital St. Gallen, Klinik für Urologie, St. Gallen, Schweiz
  • L. Hechelhammer - Kantonsspital St. Gallen, Klinik für Radiologie, St. Gallen, Schweiz
  • G. Müllhaupt - Kantonsspital St. Gallen, Klinik für Urologie, St. Gallen, Schweiz
  • T. Kessler - Universität Zürich, Balgrist, Klinik für Neuro-Urologie, Zürich, Schweiz
  • H.-P. Schmid - Kantonsspital St. Gallen, Klinik für Urologie, St. Gallen, Schweiz
  • D.S. Engeler - Kantonsspital St. Gallen, Klinik für Urologie, St. Gallen, Schweiz
  • L. Mordasini - Kantonsspital St. Gallen, Klinik für Urologie, St. Gallen, Schweiz

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu053

doi: 10.3205/17oegu053, urn:nbn:de:0183-17oegu0531

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Abt et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Embolisation der Prostataarterien (PAE) wird zur Behandlung der BPH derzeit weltweit zunehmend angewendet. Trotz vielversprechender Resultate einiger prospektiver Fallserien ist der Stellenwert und die optimale Indikation dieser Therapie jedoch nach wie vor völlig unklar. Dies insbesondere aufgrund fehlender randomisierter Vergleichsstudien mit etablierten Methoden.

Methodik: Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der PAE und erste Resultate einer prospektiven, randomisierten non-inferiority Studie zum Vergleich von Wirksamkeit und Komplikationen von PAE und TUR-P. Gemäss Power Analyse sollen 100 Patienten eingeschlossen werden. Als primärer Endpunkt dient die Veränderung des IPSS 3 Monate nach Therapie. Daneben werden u.a. Miktionsparameter, Urodynamik, MRI, Labor und standardisierten Fragebögen bis 5 Jahre postoperativ erfasst.

Ergebnis: Zum aktuellen Zeitpunkt wurden 90 Patienten in die Studie eingeschlossen. Beide Methoden erwiesen sich bislang als sicher und wirksam. Als relevante Adverse Events traten nach PAE gelegentlich passagere Schmerzen im Bereich der Prostata auf. Ein Patient berichtete von erektiler Dysfunktion, drei über eine retrograde Ejakulation. Bei einem Pateinten fand sich ein kleineres ischämisches Areal am Blasenboden als asymptomatischer Zufallsbefund im MRI.

Zum Zeitpunkt einer deskriptiven Zwischenanalyse waren 46 Patienten in die Studie eingeschlossen. Hierbei zeigte sich drei Monate postoperativ eine Verbesserung des IPSS von median 16.0 (range 8-26) auf 7.5 (0-16) nach TUR-P und von 19.5 (8-30) auf 9.0 (1-27) nach PAE. Der Lebensqualitätsindex (QoL) verbesserte sich von 4.0 (3-6) in beiden Gruppen auf 2.0 (0-5) nach TURP und 1.0 (0-6) nach PAE.

Bei den Miktionsparametern zeichnen sich Vorteile der TUR-P ab: Qmax verbesserte sich nach TUR-P von 8.4 (0 - 16.4) auf 21.3 (6.2 - 52) ml/s und von 7.4 (0 -15.0) auf 13.8 (0- 29.1) ml/s nach PAE, wobei Patienten nach PAE auch in den ersten 6 und 12-Monatskontrollen noch eine weitere Verbesserung zeigten.

Schlussfolgerung: Für die PAE scheinen sowohl Wirksamkeit als auch Sicherheit gegeben zu sein. Die Methode könnte eine zukünftige Behandlungsoption bei ausgewählten Patienten mit BPH darstellen. Ausreichend gepowerte Daten zum Vergleich beider Methoden und zur Identifikation der idealen Patientencharakteristika erwarten wir noch für 2017.