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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

In vitro „Real Life“ Prostata-Morcellator-Simulation – Vergleich des Referenzmodells mit einem neuen Prototyp

Meeting Abstract

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  • S. Piesche - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Deutschland
  • H. Keller - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Deutschland

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu050

doi: 10.3205/17oegu050, urn:nbn:de:0183-17oegu0504

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Piesche et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Zur Einordnung der Leistungsfähigkeit eines neuen Prostata-Morcellator Prototyps (Jena Surgical GmbH, Germany) (JS) verglichen wir diesen mit dem aktuellen Referenzmodell (Piranha, Richard Wolf GmbH, Germany) (PRW) in einem möglichst realitätsnahen In- Vitro-Testverfahren.

Material und Methode: Alle Versuche erfolgten im offenen Aquarium. Als Prostatamodell verwendeten wir Rinderherz [1]. Der Piranha wurde sowohl mit Einmalmessern (Ps) als auch mit Mehrfachmessern (Pm) getestet. Der JS ist nur mit Mehrfachmesser verfügbar.

Beim JS sind Rollerpumpe, Steuerungselektronik, Kontrollmonitor und Fußschalter in ein 140W Ho-Lasergerät integriert, das Morcellatorhandstück wird am Gerät angesteckt.

Die Saugung erfolgt beim Piranha indirekt über einen Sammelbehälter, der JS hat einen direkten Abfluss. Der Sammelkorb für Gewebe ist identisch.

Alle Versuche wurden mit jedem Messertyp in gleicher Weise mit je neuen Messern durchgeführt.

a) Reine Morcellationsgeschwindigkeit (Vmoc): 20g Stücke wurden morcelliert und die Zeit gemessen. Wh des Versuchs 3x pro Messer. Neuer Korb für jedes Messer.

b) „Real Life“ Morcellation: Komplette Morcellation einer “kleinen Prostata” (ein “Mittellappen” 10g sowie zwei „Seitenlappen“ je 20g), einer „mittleren Prostata“ (1x20g + 2x40g) sowie einer „großen Prostata“ (1x30g + 2x60g). Korbwechsel bei ca. 60g, Entleerung Wassercontainer (PRW) wenn voll.

c) Alle Messer wurden durch neue ersetzt. Erneute Durchführung von Schritt b)

Ergebnisse:

a) Vmorc:

Vmorc max: 19.04 g/min (Ps), 14.60 (Pm), 17,70 (JS)

Vmorc Ø: 14.18 g/min (Ps), 12.77 (Pm), 14.52 (JS)

b+c) „Real Life“:

Vmorc Ø:

„Kleine Pr.“: 12.50 g/min (Ps), 10.58 (Pm), 12.23 (JS)

„Mittlere Pr.“: 10.16 g/min (Ps), 9.53 (Pm), 12.50 (JS)

„Große Pr.“: 9.36 g/min (Ps), 8.44 (Pm), 9.86 (JS)

Vmorc Ø über alle Größen: 10.76 g/min (Ps), 9.50 (Pm), 11.58 (JS)

Gesamtmenge der angesaugten Flüssigkeit: 21.9 l (Ps), 18.75 (Pm), 12.20 (JS)

Gesamthäufigkeit des Verlustes der Gewebsstücke während der Morcellation: 36x (Ps), 22x (Pm), 1x (JS)

Schlussfolgerung: Mit der höchsten mittleren Morcellationsgeschwindigkeit, dem niedrigsten Flüssigkeitsverbrauch und der geringsten Verlustrate bei der Gewebsansaugung sind die In- Vitro- Ergebnisse für den neuen Prototyp vielversprechend. Für eine definitive Aussage müssen diese jedoch in vivo bestätigt werden.


Literatur

1.
Ritter M, Krombach P, Bolenz C, Martinschek A, Bach T, Haecker A. Standardized comparison of prostate morcellators using a new ex-vivo model. J Endourol. 2012 Jun;26(6):697-700. DOI: 10.1089/end.2011.0536 Externer Link