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Die Prostata, ein kastaniengroßes Organ? – Prospektive Studie über die optimale Volumenbeschreibung der Prostata
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Autoren
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J. Kranz
- St. Antonius Hospital, Urologie, Eschweiler, Deutschland
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L. Schneidewind
- Universitätsklinikum des Saarlandes, Universität des Saarlandes, Institut für Virologie, Homburg/Saar, Deutschland
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D. Schlager
- Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Urologie, Freiburg, Deutschland
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D. Barski
- Lukaskrankenhaus Neuss, Urologische Klinik, Neuss, Deutschland
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S. Mühlstädt
- Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Urologie, Halle, Deutschland
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A.E. Pelzer
- Klinikum Wels-Grieskirchen, Klinik für Urologie und Andrologie, Wels, Österreich
| Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
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Gliederung
Text
Fragestellung: In der Literatur wird die Prostata oft als ein kastaniengroßes Organ beschrieben. Eine korrekte Angabe zur Prostatagröße ist für Medizinstudenten, Ärzte und auch Patienten mit Prostataerkrankungen von entscheidender Bedeutung. Ziel dieser Studie ist es daher, das häufig zitierte "Kastanienmodell" der Prostata zu evaluieren und jenes mit anderen zu vergleichen.
Methodik: Patientendaten wurden prospektiv, fortlaufend und unabhängig von der Diagnose oder Symptomen in einer Klinik für Urologie zwischen Juni und November 2016 dokumentiert. Hierbei wurde die Prostatagröße durch einen transrektalen Ultraschall in ml bestimmt, das Patientenalter erhoben und nach Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung gefragt. Zum Vergleich wurden je 200 Limetten und Kastanien in drei verschiedenen deutschen Supermärkten gekauft. 200 Kastanien wurden von drei verschiedenen Kastanienbäumen in einem kleinen Dorf an der Ostsee gesammelt. Das Prostatavolumen wurde unter Verwendung der Ellipsoidformel (π / 6 x craniocaudale x transversale x anteroposteriore Länge) in der transrektalen Sonographie berechnet. Die Volumenbeurteilung von Kastanien, Walnüssen und Limetten erfolgte nach der Methode des Verdrängungsvolumens auf Basis des Archimedes-Prinzips. Die Korrelation nach Pearson und der Chi-Quadrat-Test wurden für die statistische Analyse verwendet.
Ergebnis: Das mittlere Prostatavolumen betrug 42,16 ml (SD 12,12), das mittlere Patientenalter 58,32 Jahre (SD 24,59). 53 (26,5%) Patienten gaben eine Blasenentleerungsstörung mit Restharnbildung unterschiedlichen Ausmaßes an, wobei die Prostatagröße alterskorreliert zunimmt. Das mittlere Volumen der Limetten betrug 37,98 ml (SD 5,16), das der Kastanien 14,02 ml (SD 1,82) und das der Walnüsse 31,06 ml (SD2,94).
Schlussfolgerung: Das weitverbreitete "Kastanienmodell" zur Beschreibung der Prostatagröße sollte nach Erkenntnissen dieser Studie keine Verwendung finden. Die Prostata sollte vielmehr als ein pyramidenförmiges Organ, welches alterskorreliert an Gewicht zunimmt, beschrieben werden.
