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Studierende sind keine Patient*innen, können aber schnell dazu werden. Workshop zum Umgang mit Zufallsbefunden im Studium
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Veröffentlicht: | 4. Juni 2025 |
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Hintergrund & Motivation: Bei der Vermittlung von klinischen Kompetenzen im Medizinstudium [1], [2], [3] können neben den Möglichkeiten, die praktisches Training zur Patientensicherheit beiträgt [4], [5], [6], [7], aber auch averse Effekte eintreten, die mit der Art der Vermittlung und dem Gegenstand der Untersuchung in Verbindung mit der eigenen Person in Zusammenhang stehen. Dieser Bereich der ungeplanten Effekte klinischen Unterrichts wird unserer Ansicht nach nicht genügend und systematisch Aufmerksamkeit gewidmet und soll in diesem Workshop adressiert werden.
Beschreibung: An Beispielen aus Bern und Köln, die durch Berichte von Teilnehmenden ergänzt werden sollen, wird das Problem erörtert: Der Vorgang der systematischen Betreuung von Studierenden rund um den „Sonokurs“ im BiSS der Medizinischen Fakultät der Universität Bern wird besprochen. Der Umgang bei gegenseitiger Punktion der Studierenden im KISS der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln wird als zweites Beispiel beleuchtet. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Problembeschreibung sowie auf der Präsentation lokaler Lösungsansätze. Insbesondere ist erwünscht, dass weitere Beispiele aus anderen Skills Labs präsentiert und diskutiert werden.
Kritische Reflexion: Bei genauerem Hinsehen sind weitere Bereiche zu identifizieren, die besondere Betrachtung im Umgang mit Studierenden in Lernsituationen verlangen. Hier sind beispielsweise zu nennen:
- Wo wird der Umgang mit (zufälligen) gesundheitlichen Informationen von Mitstudierenden, die im Rahmen von beispielsweise Untersuchungskursen erkannt und damit bekannt werden, thematisiert?
- Welche Vorkehrungen trifft das Skills Lab bei unklaren Untersuchungsbefunden (Verweisstruktur im Klinikum)?
- Welche adäquaten Angebote können Studierenden im Rahmen von Kommunikationstrainings mit sensiblen Themen gemacht werden und wie ist die Beteiligungspflicht aller Studierender bei diesen Übungen einzuschätzen?
- Werden biologische Materialien bei der Vermittlung eingesetzt (z.B. im Nahtkurs): Gibt es ein Standardprocedere für die biologische Sicherheit im Umgang mit den Materialien?
Gemeinsam möchten wir möglichst umfassend eine Themensammlung zusammentragen.
Ausblick: Auf diesem Boden sollen gemeinsam Überlegungen oder Prinzipien zum Studierendenschutz formuliert werden. Im Idealfall ist dies der Auftakt für eine gemeinsame Publikation zum Studierendenschutz in der Ausbildung.
Literatur
- 1.
- Schnabel KP, Boldt PD, Breuer G, Fichtner A, Karsten G, Kujumdshiev S, Schmidts M, Stosch C. A Consensus Statement on Practical Skills in Medical School – a position paper by the GMA Committee on Practical Skills. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(4):Doc58. DOI: 10.3205/zma000770
- 2.
- Stosch C, Schnabel KP. Didactic, practical, good! 20 years of clinical skills training in the German speaking countries. GMS J Med Educ. 2016;33(4):Doc67. DOI: 10.3205/zma001066
- 3.
- Schnabel KP, Stosch C. Practical Skills en route to Professionalism. GMS J Med Educ. 2016;33(4):Doc66. DOI: 10.3205/zma001065
- 4.
- McGaghie WC, Issenberg SB, Petrusa ER, Scalese RJ. A critical review of simulation-based medical education research: 2003-2009. Med Educ. 2010;44(1):50-63. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2009.03547.x
- 5.
- Issenberg SB, McGaghie WC, Petrusa ER, Gordon DL, Scalese RJ. Features and uses of high-fidelity medical simulations that lead to effective learning: a BEME systematic review. Med Teach. 2005;27(1):10-28. DOI: 10.1080/01421590500046924
- 6.
- McKinney J, Cook DA, Wood D, Hatala R. Simulation-based training for cardiac auscultation skills: systematic review and meta-analysis. J Gen Intern Med. 2013;28(2):283-291. DOI: 10.1007/s11606-012-2198-y
- 7.
- McGaghie WC, Draycott TJ, Dunn WF, Lopez CM, Stefanidis D. Evaluating the impact of simulation on translational patient outcomes. Simul Healthc. 2011;6 Suppl(Suppl):S42-S47. DOI: 10.1097/SIH.0b013e318222fde9