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Wie plant man eine EPA-basierte Simulation, die auch für Assessment geeignet ist?
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Veröffentlicht: | 4. Juni 2025 |
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Hintergrund: Die objektive Beurteilung des Lernfortschritts von Studierenden und Lehrenden auf Basis von Entrustable Professional Activities (EPAs) erfordert eine sorgfältige Festlegung von Lernzielen, ein adäquates constructive Alignment sowie eine zuverlässige Messung des Supervisionsniveaus als Endziel der Beurteilung. Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen sowohl das Lernziel als auch die Bewertungsinstrumente passgenau und valide entwickelt werden. Ohne eine passende Lehrveranstaltung als formative Trainingsmethode gelingt dies aber nicht.
Ziel/Fragestellung: Die Planung und Implementierung einer EPA-basierten Lehrveranstaltung, die vor und nach der Durchführung objektiv messbare Supervisionslevels mittels Verhaltensankern aus Fremd- oder Selbsteinschätzungen sichtbar macht, stellt eine anspruchsvolle Herausforderung dar. Ziel dieses Workshops ist es, den Teilnehmenden die Fähigkeiten zur Planung solcher Lehrveranstaltungen zu vermitteln und ihnen zu ermöglichen, Supervisionslevel gezielt messbar zu machen für die Studierenden (als Selbsteinschätzung) oder aber auch für die Tutor*innen, Trainer*innen und Supervisor*innen der Fakultät.
Methodik: Im interprofessionellen Workshop erlernen die Teilnehmenden, wie sie eine EPA-basierte Simulation planen können. Dies kann entweder auf der Basis eines eigenen Lernziels „bottom up“ (z. B. aus dem Lernzielkatalog der eigenen Fakultät) oder anhand von realen Patienteninteraktionen „top down“ (z. B. Critical Incident Technique nach Flanagan) erfolgen. Ziel ist es, die professionellen Tätigkeiten zu identifizieren, die als entrustable und messbar gelten, und ein interprofessionelles Team in die Lage zu versetzen, diese Aktivitäten sowohl qualitativ als auch quantitativ z.B. in einem Skillslab oder Lernzentrum zu trainieren und auch zu bewerten.
Am Ende des Workshops haben die Teilnehmenden eine Simulation entwickelt, die – je nach lokalen Gegebenheiten – entweder am Simulator/Modell, mit Simulationspersonen oder in interpersonellen Kontakten durchgeführt werden kann. Diese Simulation soll das Lernziel valide und, wenn möglich, auch reliabel und objektiv messbar machen. Dabei wird das Toolkit für die „13 Core Entrustable Professional Activities for Entering Residency“ verwendet [1], das auf einer deutschen webbasierten Oberfläche myEPAs zugänglich gemacht werden wird.
Teilnehmende werden im Vorfeld des Workshops mit diesem Tool vertraut gemacht und erhalten die Möglichkeit, es im Rahmen eines flipped-classroom Modells vorab zu erproben. Die praktische Anwendung und Umsetzung – falls in der von Ihnen geplanten Lehrveranstaltung gewünscht – erfolgt dann in Kleingruppen, in denen die von Ihnen geplanten Simulationen vorgestellt und weiterentwickelt werden. Der Workshop fördert den interprofessionellen Austausch sowie die kollegiale Fallberatung (Intervision) und wird durch die Supervision eines erfahrenen Trainer*innenteams begleitet.
Trainer*innen-Team: Das Trainer*innenteam verfügt über langjährige Erfahrung in der Erstellung und Erprobung von mehr als 100 EPA-basierten Fallszenarien seit 2019. Darüber hinaus fließt die Erfahrung zahlreicher EPA-basierter Fort- und Weiterbildungsworkshops an verschiedenen Fakultäten ein.
Die im Workshop verwendetet Oberfläche wird an der medizinischen Fakultät der Universität Münster im Lernzentrum für individualisiertes medizinisches Tätigkeitstraining und Entwicklung „limette“ eingesetzt und kann dort auch im Einsatz von Hospitationen im Einsatz erlebt werden.
Literatur
- 1.
- Obeso V, Brown D, Phillipi C, Aiyer M, Barron B, Bull J, Carter T, Emery M, Gillespie C, Hormann M, Hyderi A, Lupi C, Schwartz M, Uthman M, Vasilevskis EE, Yingling S. Toolkits for the 13 Core Entrustable Professional Activities for Entering Residency. Washington, DC: Association of American Medical Colleges; 2017. Zugänglich unter/available from: https://www.aamc.org/media/20196/download