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Blockpraktikum Dermatologie im SkillsLab PERLE – Relevanz und Umsetzung
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Veröffentlicht: | 4. Juni 2025 |
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Hintergrund und Motivation: Das Fachgebiet der Dermatologie ist häufig mit Blickdiagnosen assoziiert, aber auch viele praktische Fertigkeiten sind hier gefragt.
Als Reaktion auf studentisches Feedback nahm die Lehrbeauftragte der Dermatologie Kontakt mit uns auf mit dem Wunsch nach einem „Skills-Tag“ in unserem SkillsLab PERLE. Im Rahmen des curricularen Blockpraktikums Dermatologie der Uniklinik Erlangen sollen Studierende nun mehr Übungsmöglichkeiten für alltägliche dermatologische Fertigkeiten erhalten.
Hier sollen besonders Skills vermittelt werden, die nicht nur für zukünftige Dermatolog*innen, sondern im gesamtmedizinischen Setting sehr relevant sind.
Beschreibung des Konzepts: Der Skills-Tag besteht aus 4 Stationen mit insgesamt 4 Stunden Dauer für 12 Teilnehmende:
Nach einer gemeinsamen einstündigen Übungseinheit zur körperlichen Untersuchung mit dermatologischem Blick folgt die Rotationsphase mit drei Stationen in drei Kleingruppen (körperliche Untersuchung mit dermatologischem Fokus; Wundbiopsie; Selbstlernstation mit Fokus auf dermatologischen Blickdiagnosen).
Um die dermatologische Untersuchung mit Anamnese im fallbasierten Setting anzuwenden, werden Simulationspatient*innen eingesetzt. Die Studierenden wenden hierbei ihre neu erlernten Fertigkeiten zur Anamnese und körperlichen Untersuchung an einem schauspielerisch dargestellten Krankheitsbild in Zweier-Teams an, wobei ein Studierender die Anamnese und der andere Studierende die Untersuchung übernimmt. Dabei werden Untersuchungsbefunde anhand von Befundbildern ergänzt. Im Anschluss bekommen die Studierenden ein Feedback.
Die Station „Wundbiopsie“ beinhaltet theoretische Grundlagen und die strukturierte praktische Umsetzung des Skills. Anhand von Wundmoulagen wird die Wundvorbereitung demonstriert und an präparierten Schweineschwarten die Biopsie entnommen.
Ziel der Selbstlernstation ist das Schulen der Studierenden in den wichtigsten dermatologischen Blickdiagnosen. Hierfür stehen ihnen Fallkarten, die paarweise von den Studierenden bearbeitet werden, sowie dermatoskopische Befundbilder zur Einschätzung von Malignitätskriterien zur Verfügung.
Kritische Reflexion: Im WS24/25 hat sich gezeigt, dass der neue Skills-Tag als Ergänzung zum Blockpraktikum Dermatologie bei den Studierenden positive Resonanz hervorgerufen hat. Dennoch haben sich einige Punkte herauskristallisiert, die noch optimiert werden können:
- Die Darstellung dermatologischer Hautbefunde in Form von Fotos wurde als zu unrealistisch befunden.
- Die Verwendung von Schwarten als Biopsiemodell bedeutet erheblichen organisatorischen Aufwand.
- Die Selbstlernstation ist im Vergleich zu den anderen Stationen zeitlich kürzer und wurde als zu theorielastig empfunden.
Ausblick: Für die kommenden Semester soll das Fallrepertoire der Simulationspersonen weiter ausgebaut werden, um mehr Varianz für die Studierenden zu bieten.
In Bezug auf das Schwartenmodell zur Biopsie ist eine Umstellung auf 3D-Modelle unsere Vision, um den organisatorischen Aufwand vor dem Kurs zu reduzieren.
Die Selbstlernstation soll nach dem Feedback der Studierenden umstrukturiert und weiter ausgebaut werden. Es ist geplant, den Skill „Dermatoskopie“ an geeigneten Modellen in diese Station einzubauen.
Ein Basiswissen zur Befundung von Hauteffloreszenzen ist in sehr vielen Bereichen im medizinischen Alltag von Bedeutung und sollte daher für jeden Medizinstudierenden angestrebt werden.