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Hintergrund: Es kann davon ausgegangen werden, dass Medizinstudierende in Deutschland SocialMedia-Plattformen nahezu flächendeckend nutzen: SocialMedia-Plattformen wie etwa WhatsApp, Facebook, Youtube oder Instagram gelten in der Generation der Studierenden in Deutschland als etabliert ([1], S.34). Auch nehmen die informellen online-Lernaktivitäten von Studierenden weiter zu ([1], S.28). Gleichzeitig sind medizinische Ausbildungsorganisationen wie Universitätsklinika und Skills Labs zunehmend auf SocialMedia-Plattformen aktiv. So verfügen einige Skills Labs in Deutschland über Präsenzen auf Instagram und damit derjenigen SocialMedia-Plattform, die in Deutschland den größten Bedeutungszuwachs in der Studierendengeneration verzeichnet ([1], S.35).

Fragestellung/Ziel: Daher wirft der Beitrag die Frage auf, wie Skills Labs SocialMedia-Plattformen für innovative Lehrformate nutzen können, um praktische Fertigkeiten zu vermitteln. Der Beitrag zielt darauf ab, die innovative Nutzung von SocialMedia-Plattformen zu Lehrzwecken und medizindidaktischer Forschung an einem Beispiel darzulegen.

Methodik: Dazu beschreibt er das Peer-to-Peer-Format „Train Your Brain“, ein Instagram-Quiz des Skillslab Bonn. Train Your Brain zielt darauf ab, Medizinstudierenden in einer leicht zugänglichen Weise klinisches Wissen zu vermitteln. Das Format präsentiert monatlich ein fiktives Fallbeispiel aus der Notaufnahme in einer Instagram-Story und versetzt so Studierende in die Situation behandelnder Ärzt*innen. Anhand von MultipleChoice-Items leitet das Quiz die Studierenden systematisch durch Anamnese, Diagnostik sowie Therapie des Falls und damit durch den Prozess einer Behandlung. Abschließend wird die jeweilige Edition mittels der technischen Möglichkeiten der Plattform in Bezug auf Teilnahme, Relevanz und Schwierigkeitsgrad evaluiert.

Ergebnisse: An den drei bisher durchgeführten Editionen von Train your Brain haben insgesamt 231 Personen teilgenommen. 100% der Teilnehmenden befürworten, das Format beizubehalten (n=231), wobei einige wenige Teilnehmende einen höheren Schwierigkeitsgrad wünschen.

Relevanz: Insgesamt kann bei Train Your Brain von einem bisher erfolgreichen Piloten gesprochen werden, der Zuspruch von den Studierenden erhält. Es lässt sich ebenfalls zeigen, dass Instagram sowohl für Peer-to-Peer-Lehrformate als auch zur Generierung von empirischen Daten über Lehre und Lernen genutzt werden kann.

Empfehlung/Schlussfolgerung: Sowohl die Zahl der Nutzenden als auch die Befürwortung der Studierenden zeigen, dass Instagram ein innovativ wirkendes Instrument für den Einsatz in der medizinischen Peer-to-Peer-Lehre in Skills Labs sein kann. Das betrifft nicht nur den Präsentations- und Teilnahmemodus, sondern vor allem die Möglichkeiten der Skalierung im Verbund und über mehrere Ausbildungsstandorte hinweg. Nicht belegt werden kann bisher, dass über die reine ggf. unterhaltsame Teilnahme hinaus tatsächlich Lernprozesse seitens der Studierenden angestoßen werden, die zudem sogar den Erwerb von praktischen Fähigkeiten bedeuten. Hier liegt weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf.

Als besonderes Innovationspotenzial neben den Skalierungsmöglichkeiten ist zu werten, dass Lehrformate auf SocialMedia-Plattformen forschungsrelevante Daten über das Lernverhalten generieren, die für medizindidaktische Forschung anschlussfähig sind [2], und die die die Gamification-Forschung bereits sehr ambitioniert nutzt [3].