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16. Internationales SkillsLab Symposium 2022

17.03. - 19.03.2022, online

Intraossäre Punktion und alternative Medikamentenapplikationswege – Bedarfsanalyse, Implementierung und Evaluierung des Punktion V-Kurses des AIXTRA-Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Lukas Wahnschaffe - RWTH Aachen University, AIXTRA – Kompetenzzentrum für Training und Patientensicherheit, Aachen, Deutschland

16. Internationales SkillsLab Symposium 2022. sine loco [digital], 17.-19.03.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP1.5

doi: 10.3205/22isls08, urn:nbn:de:0183-22isls086

Veröffentlicht: 15. März 2023

© 2023 Wahnschaffe.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Seit mehreren Jahren sind vier Punktionskurse fester Bestandteil des Lehrangebots des AIXTRA, in denen Studierende die klinischen Fertigkeiten wie venöse (I) und arterielle (II) Punktion sowie ZVK Anlage (III) und Lumbalpunktion (IV) erlernen können. Gerade in der Prä- und innerklinischen Notallversorgung ist die intraossäre Punktion von essentieller Bedeutung. Diese ist im Rahmen der Reanimation eine häufig durchzuführende Maßnahme und ist Bestandteil der ERC Leitlinien ([1], p. 56 Absatz Gefäßzugang). Die intraossäre Punktion ist eine wichtige klinische Kompetenz. An unserer Fakultät gab es bisher keine Lehrangebote hierzu.

Bedarfsanalyse: Mittels Onlinefragebogen (12 Items), der über die Mailverteiler aller Semester der Medizinstudierenden versandt wurde, wurde der Bedarf für den Punktion V-Kurs ermittelt. Nach der Bedarfsanalyse erfolgte eine ärztliche Schulung von fünf studentischen Tutoren in einer praktischen Veranstaltung (1,5 h). Um die fachliche Kompetenz der studentischen Tutoren auch ein halbes Jahr nach der ärztlichen Schulung sicherzustellen, erfolgte eine anonymisierte Wissensüberprüfung online mittels MC-Fragen. Darüber hinaus wurde eine Poweranalyse mittels G*Power für die geplante Datenerhebung zur Evaluierung des Punktion V-Kurses durchgeführt. Diese ergab ein Minimum an n=23 vollständigen Datensätzen, die benötigt werden, um erwartetet Effekte messbar zu machen (siehe Abbildung 1 [Abb. 1] und Abbildung 2 [Abb. 2]).

Ergebnisse: Die Bedarfsanalyse ermittelte ein sehr großes Interesse unter den Befragten. Insgesamt nahmen 70 Studierende an der Umfrage teil. 95,7% gaben an, an diesem Kurs teilnehmen zu wollen. 63,2% der Befragten gaben an, die intraossäre Punktion nicht zu beherrschen. Die Mehrheit der Teilnehmer (60%) fühlte sich im Studium nicht ausreichend in alternativen Applikationswegen geschult. Die durchgeführte Wissensüberprüfung der Tutoren bestätigte die Effektivität der ärztlichen Schulung und belegte einen hohen Wissenstand im Bereich intraossäre Punktion und alternative Medikamentenapplikationswege. Erste Ergebnisse sind vielversprechend und das Feedback der Kursteilnehmenden bis dato sehr positiv!

Fazit: Das Interesse und der Bedarf für diesen Kurs konnten eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen werden. Um die Qualität der studentischen Lehre auf einem einheitlichen, hohen Niveau zu etablieren, sind ärztliche Schulungen und Überprüfungen des Wissensstandes der studentischen Tutoren unerlässlich.

Die Evaluierung und Implementierung des Punktion V Kurses ist nötig und sinnvoll!


Literatur

1.
Deutscher Rat für Wiederbelebung. Reanimationsleitlinien 2021. Ulm: Deutscher Rat für Wiederbelebung; 2021. Zugänglich unter/available from: https://www.grc-org.de/wissenschaft/leitlinien Externer Link