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Hintergrund: Nach Zulassung der ersten Impfstoffe hat die Bundesregierung im November 2020 mit dem Aufbau sog. „Impfzentren“ begonnen, in denen möglichst schnell die relevanten Zielgruppen geimpft werden sollten, um die Corona-Pandemie zu beenden. Dafür wurde im Dezember 2020 die Schulung von Medizinstudierenden an der Medizinischen Fakultät Münster auf das Impfen unter persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und den Umgang mit entsprechenden Impfkomplikationen ausgerichtet (Projekt „MediCOVacc“). So sollten die regionalen Impfzentren und vor allem die mobilen Teams in den Altenheimen und Pflegeeinrichtungen schnellstmöglich Unterstützung bekommen. Dies bedeutete, dass die Entwicklung, Implementierung und Durchführung des Moduls sehr schnell gehen musste.

Zum Ende des Jahres 2020 wurden 170 Studierende mit der MediCOVacc-Schulung für den Einsatz in den Impfzentren vorbereitet. Diese Medizinstudierenden haben dann ab dem Jahreswechsel 2021 sowohl die mobilen Impfteams als auch die regionalen Impfzentren bei der Pandemiebewältigung unterstützt.

Mit Einführung der Booster-Impfungen in Deutschland stieg der Bedarf an geschultem Personal für die Impfzentren wieder stark an. Um auf weitere Schulungen vorbereitet zu sein, wurde eine Online-Befragung der teilnehmenden Studierenden zu Effekt und Nutzen der bisherigen Schulung durchgeführt.

Methodik: In einer im September 2021 durchgeführten Online-Evaluation wurden die Studierenden bezüglich ihres evtl. Einsatzortes und der Einsatzart gefragt. Zudem wollten wir wissen, wie viele Impfungen die Studierenden bis dahin durchgeführt hatten.

Ergebnisse: Von den 170 Teilnehmern der Impfschulungen füllten 68 (40,0%) den Online-Fragebogen vollständig aus. Als Einsatzorte wurden vor allem Impfzentren (n=31) und Impfpraxen (n=10) angegeben. Es wurde auch der größte Teil derjenigen Studierenden, die an der Befragung teilgenommen haben, für die konkrete Durchführung von Impfungen eingesetzt (n=42). 39 Studierende machten Angaben zur Anzahl der durchgeführten Impfungen mit einem Mittelwert von 1000,36 Impfungen.

Diskussion: Der Blended-Learning-Ansatz für das MediCOVacc-Projekt war eine effiziente Methode, möglichst viele Medizinstudierende in kürzester Zeit für einen Impf-Einsatz zu trainieren. Von den geschulten Studierenden berichteten knapp 2/3, dass sie Impfungen in durchschnittlich sehr hoher Zahl durchgeführt haben. Leider konnten aber nicht alle Schulungsteilnehmer erreicht werden, so dass ein Selektions-Bias nicht auszuschließen ist.