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16. Internationales SkillsLab Symposium 2022

17.03. - 19.03.2022, online

Projekt „MediCarrels“ – Medizinische Lernumgebung für theoretischen und praktischen Kompetenzerwerb

Meeting Abstract

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16. Internationales SkillsLab Symposium 2022. sine loco [digital], 17.-19.03.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP1.1

doi: 10.3205/22isls04, urn:nbn:de:0183-22isls046

Veröffentlicht: 15. März 2023

© 2023 Friederichs.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Medizinstudium wird in Deutschland nach den Vorgaben der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄAppO) studiert und hat Ärzt*innen zum Ziel, „der und die wissenschaftlich und praktisch in der Medizin ausgebildet […] sind.“ ([https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html] § 1, Abs. 1, ÄAppO). Diese Kompetenzorientierung wird im aktuellen Entwurf der neuen ÄAppO weiterentwickelt und konsequenterweise werden zukünftige Medizinstudierende in der ärztlichen Prüfung an Stationen anwendungsorientiert geprüft. Der zugehörige kompetenzorientierte IMPP Gegenstandskatalog liegt inzwischen in einer ersten veröffentlichten Version vor (Stand Dezember 2020). Dementsprechend wird an Medizinischen Fakultäten der Bedarf an praktischen Ausbildungsräumen und -plätzen steigen.

Methoden: Um die o.g. Herausforderungen mit einer innovativen klinischen Ausbildung zu verknüpfen, entwickelt die Medizinische Fakultät OWL ein fakultätsweites Angebot an Lernarbeitsplätzen (sog. „Carrels“). Diese optimierte Ausbildungs-Umgebung soll sowohl für den theoretischen Kompetenzerwerb im Selbststudium als auch für den klinisch-praktischen Simulationsunterricht dienen.

Die Lernarbeitsplätze sollten an mehreren Ausbildungsorten einsetzbar und sowohl für das Lernen als auch für das Prüfen von verschiedenen Kompetenzen nutzbar sein.

Ergebnis: Nach umfangreicher Bedarfsanalyse wurde ein flexibles Innenausstattungskonzept entwickelt. Mit einem Büroausstatter (Fa. Assmann, Melle; hier bestehen keine materielle Interessenkonflikte, Anm. des Autors) wurden teilgeschlossene Arbeitszonen mit schallabsorbierenden Wänden entworfen, in denen neben dem Selbststudium auch Kommunikations- und Skillstrainings durchgeführt werden können. Zur Ausstattung dieser sog. „MediCarrels“ gehört z.B. eine klappbare Untersuchungs-Liege mit Schreibtisch und Internet-Zugang sowie bestimmte Untersuchungsinstrumente.

Durch eine Verschiebbarkeit der Arbeitszonen im Raum lassen sich die „MediCarrels“ in unterschiedlichen Einsatz-Szenarien des praktischen Unterrichts (z.B. Simulationstrainings) und auch Prüfungen (z.B.) OSCEs nutzen (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Diskussion: Die Verbesserung für die Studierenden besteht in einer im Laufe des Studiums vertrauten Lernumgebung, die aber durch einfaches Verschieben der Möbelstücke möglichst ortsunabhängig und flexibel ist. Es werden die unterschiedlichen Lernbedarfe der Studierenden hinsichtlich ihres Kompetenzerwerbs adressiert. Für die ärztlichen Dozent*innen besteht der Vorteil in einer hohen Standardisierung der Lernumgebungen und der sich daraus ergebenden besseren Planbarkeit von Unterricht oder Prüfungen. Nachteilig ist, dass durch die offene Struktur parallele mündliche Prüfungen nicht möglich sind.