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15. Internationales SkillsLab Symposium 2021

18.03. - 20.03.2021, online

Vom freiwilligen zum curricularen Kurs: Vermittlung ausgewählter Testverfahren beim Untersuchen des Bewegungsapparats

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Christina Julia Lorenz - Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • Tim Knochenhauer - Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • Fabian Gilbert - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Rainer Meffert - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Eva-Maria Schwienhorst-Stich - Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • Martina Peter-Kern - Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • Janina Zirkel - Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland

15. Internationales SkillsLab Symposium 2021. sine loco [digital], 18.-20.03.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP3.4

doi: 10.3205/21isls17, urn:nbn:de:0183-21isls173

Veröffentlicht: 11. März 2022

© 2022 Lorenz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Untersuchung des Bewegungsapparats gehört zu den Grundfertigkeiten ärztlichen Personals. Verunsichernd auf Berufsanfänger wirkt in diesem Bereich jedoch die Vielzahl an Tests. Erfahrungsgemäß reichen für die häufigsten Pathologien einige wenige Testverfahren aus, um schnell eine Verdachtsdiagnose äußern und weiterführende Diagnostik einleiten zu können. Deshalb erschien es im Prozess der Curricularisierung des ehemals freiwilligen Moduls Bewegungsapparat wichtig, einen Fokus auf essentielle Basisuntersuchungen zu legen.

Materialien und Methoden: Im Zuge der Aufnahme des Kurses in das Praktikum Klinische Fertigkeiten im Curriculum des 6. Semesters wurde ein Konzept erarbeitet, das die wichtigsten Untersuchungsvorgänge zu fünf verschiedenen Gelenken umfasst (Knie, Schulter, Ellenbogen, Hüfte, Wirbelsäule). Der Kurs gliedert sich in drei Blöcke aus Theorie, Demonstration und eigenständigem Üben innerhalb von insgesamt 1,5 h. Vorbereitend wird den Studierenden ein ausführliches Skript ausgehändigt. Es unterrichten ein/e Dozierende/r aus der Unfallchirurgie sowie zwei studentische TutorInnen und betreuen Kleinstgruppen à 3 Personen beim Einüben der verschiedenen Tests. Hierdurch werden fachliche Expertise mit Peer Teaching zu einem stimmigen Gesamtkonzept verbunden. Unterstützend stehen Poster zum Untersuchungsablauf zur Verfügung.

Ergebnisse: An der Evaluation nahmen 65 von 120 Studierenden teil (54 %). Der Modulaufbau, die Lernziele und das Verhältnis von Theorie/Praxis wurden durch die Studierenden positiv bewertet. Das Skript wurde als hilfreich empfunden, allerdings nutzten nach eigenen Angaben nur 42% die Poster zur Unterstützung. TutorInnen sowie DozentInnen wurden durchweg positiv bewertet. Der zeitliche Rahmen und so die Möglichkeit zum sicheren und nachhaltigen Kompetenzerwerb wurde von einigen Studierenden als zu kurz evaluiert. Eine Zunahme am Verständnis für die Untersuchungen wurde allerdings von 81% bestätigt. In der Gesamtbewertung wurde bei 89% der Studierenden die Erwartung an den Kurs erfüllt. Schulnoten wurden wie folgt vergeben: Note 1 (42%), Note 2 (46%), Note 3 (12%).

Schlussfolgerung: Mit dem Modul Bewegungsapparat bietet die Lehrklinik Würzburg allen Studierenden die Möglichkeit frühzeitig im Studium grundlegende Kenntnisse in der Untersuchung von fünf Gelenken zu erlernen. In der Kombination aus Eigenstudium mittels bereitgestellten Skripts, theoretischem und praktischem Input zu Beginn des Kurses und der Möglichkeit im Anschluss selbst zu üben, wird den Studierenden ein umfassendes Lehrkonzept geboten. Ziel für kommendes Semester ist eine höhere Teilnahme an der Evaluation, um eine noch umfassendere Rückmeldung der Studierenden zu erhalten. Dennoch sprechen die positiven Bewertungen, die wir hauptsächlich auf die hervorragende 1:3 Betreuung zurückführen, für ein erfolgreiches Kurskonzept. Ergänzend werden Lehrvideos gedreht, die zur stetigen Verfügbarkeit auf der uniinternen Lernplattform eingestellt werden.