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2. Wissenschaftlicher Kongress "Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft"

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Düsseldorf

13. November 2013, Düsseldorf

Prekäre Arbeit, Arbeitslosigkeit und Gesundheit

Meeting Abstract

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  • Nico Dragano - Institut für Medizinische Soziologie, Centre for Health and Society, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf. 2. Wissenschaftlicher Kongress „Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft“. Düsseldorf, 13.-13.11.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13ifamV3

doi: 10.3205/13ifam09, urn:nbn:de:0183-13ifam095

Veröffentlicht: 13. November 2013

© 2013 Dragano.
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Gliederung

Text

Arbeitslose Männer und Frauen haben im Durchschnitt einen schlechteren Gesundheitszustand als die erwerbstätige Bevölkerung. Dieser Befund beruht auf zahlreichen internationalen Studien. Meta-Analysen zeigen beispielsweise eine Risikoverdoppelung für psychische Erkrankungen (v.a. Depression und Angststörungen). Die Sterblichkeit ist um etwa das 1,6fache erhöht.

Die Ursachen sind vielfältig. So kann Arbeitslosigkeit zu einer psychischen Belastung werden und zugleich die materielle Lebenssituation deutlich verschlechtern, was wiederum Erkrankungsrisiken erhöht. Zugleich ist bekannt, dass bereits erkranke Erwerbstätige häufiger ihre Arbeit verlieren, so dass auch auf diesem Wege gesundheitliche Risiken dieser Gruppe erklärbar sind.

Neben der Arbeitslosigkeit müssen auch Beschäftigungsformen an der „Grauzone“ zwischen Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit betrachtet werden. Sogenannte prekäre Arbeitsverhältnisse, die durch hohe Unsicherheit und zumeist eine niedrige Entlohnung geprägt sind, nehmen in ihrer Häufigkeit zu. Auch hier sind gesundheitliche Besonderheiten zu beobachten, die jedoch differenzierter sind, als bei der Arbeitslosigkeit.

Der Vortrag fasst die epidemiologische Evidenz zu Arbeitslosigkeit und prekärer Arbeit zusammen. Insbesondere werden die Ursachen von gesundheitlichen Problemen diskutiert. Eine Kenntnis der genauen Zusammenhänge kann hilfreich sein, wenn im Kontakt mit arbeitslosen oder prekär beschäftigten Patientinnen oder Patienten nach Lösungen und Präventionsmöglichkeiten gesucht wird.


Literatur

1.
Herbig B, Dragano N, Angerer P. Health in the long-term unemployed. Dtsch Arztebl Int. 2013;110(23–24):413–9. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0413 Externer Link