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28. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga

24. bis 27.11.2004, Hannover

Verschlechterung der diastolischen Funktion bereits bei 13 bis 15-jährigen Jugendlichen in Abhängigkeit vom Blutdruck und Body-Mass-Index

Arterial Pressure and Body-Mass-Index Predict Impairment of Diastolic Function in Children

Meeting Abstract (Hypertonie 2004)

  • U. Rode - Humboldt-Universität (Berlin, D)
  • R.G. Ketelhut - Humboldt-Universität (Berlin, D)
  • T. Rörsch - Vivantes Auguste-Victoria-Klinikum (Berlin, D)
  • J. Schröter - Vivantes Auguste-Victoria-Klinikum (Berlin, D)

Hypertonie 2004. 28. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga. Hannover, 24.-27.11.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc04hochP103

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hoch2004/04hoch103.shtml

Veröffentlicht: 10. August 2005

© 2005 Rode et al.
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Gliederung

Text

Bereits bei Kindern ist eine deutliche Zunahme von Herz-Kreislauf-Risikofaktoren, wie Übergewicht und erhöhter Blutdruck, nachweisbar. Bevor es aufgrund einer arteriellen Hypertonie zu einer Zunahme der linksventrikulären Muskelmasse kommt, ist oft schon frühzeitig eine diastolische Funktionsstörung nachweisbar. Inwieweit bereits schon bei Jugendlichen in Abhängigkeit vom Blutdruck bzw. Body-Mass-Index (BMI) eine Veränderung der diastolischen Funktion nachweisbar ist, wurde bei 13 bis 15jährigen Schülern untersucht.

Methodik: Bei 103 Schülern ohne bekannte Herz-Kreislauf-Erkrankung (14,1±0,9 Jahre, 58 Mädchen) wurde mittels Dopplersonographie im Bereich der Mitralklappe das Verhältnis der maximalen frühdiastolischen zur maximalen spätdiastolischen Einstromgeschwindigkeit (E/A-Verhältnis) bestimmt, der Blutdruck in Ruhe und bei standardisierter Belastung gemessen und der BMI errechnet.

Ergebnisse: Es findet sich eine signifikante negative Korrelation zwischen E/A- Verhältnis und dem systolischen arteriellen Blutdruck (r = 0,29, p < 0,01). Mit steigendem systolischen Druck nimmt das E/A-Verhältnis signifikant ab. Übergewichtige Kinder (n = 18) (BMI > 90. Perzentile) haben ein signifikant (p < 0.05) niedrigeres E/A-Verhältnis im Vergleich zu den normgewichtigen Probanden (n = 97, BMI < 90. Perzentile).

Schlußfolgerungen: Bereits im Kindesalter zeigen sich signifikante Unterschiede in der diastolischen Funktion in Abhängigkeit vom Blutdruck und dem BMI. Dies ist als frühestes Indiz einer Endorganveränderung im Sinne eine beginnenden diastolischen Funktionsstörung zu werten. Rechtzeitige Prävention von Risikofaktoren wie Hypertonie und Übergewicht ist daher zur Vermeidung zukünftiger früher kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität bereits im Kindesalter dringend erforderlich.