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Invasive Aspergillose der Nasennebenhöhlen – eine Fallserie
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die invasive Aspergillose der Nasennebenhöhlen ist eine seltene Erkrankung, die sich zumeist auf dem Boden einer Immunsuppression entwickelt. Diagnose und Therapie dieser Infektionskrankheit stellt stets eine besondere Herausforderung dar. Differentialdiagnostisch müssen insbesondere M. Wegener und Mukormykose in Erwägung gezogen werden.
Methoden: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurde eine Fallserie (n=3) von invasiver Aspergillose der Nasennebenhöhlen untersucht. Die Evaluation umfasste die Vorgeschichte der Patienten, den klinischen Verlauf der Erkrankung, die bildgebenden, histopathologischen und mikrobiologische Befunde sowie die jeweils durchgeführte Therapie.
Ergebnisse: Alle 3 Patienten litten zum Zeitpunkt der Vorstellung unter seit Monaten bestehender Cephalgie und erblindeten einseitig bereits vor Diagnosestellung. In der CT zeigte sich ein KM-aufnehmender, malignomsuspekter Prozess der Nasennebenhöhlen mit Beteiligung der Orbita und Infiltration des Temporallappens. Zwei Patienten waren immunsupprimiert. In allen drei Fällen zeigte der histopathologische Befund eine nekrotisierende Entzündung mit Pilzhyphen. Die mikrobiologische Diagnostik sicherte schließlich den Erreger (Aspergillus fumigatus). Unmittelbar nach der operativen Sanierung durch eine endonasale Pansinusoperation wurde eine systemische, antimykotische Therapie eingeleitet.
Schlussfolgerung: Die invasive Aspergillose der Nasennebenhöhlen stellt eine bedrohliche Erkrankung mit sehr schlechter Prognose dar. Eine rasche Diagnosestellung ist entscheidend um frühzeitig die erforderliche kombiniert chirurgisch-antimykotische Therapie einzuleiten, die durch die meist vorliegende Immunsuppression zusätzlich erschwert wird.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.