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Schmerzen am ersten postoperativen Tag nach Tonsillektomie: eine prospektive Multicenter Studie an 2556 Kindern und Erwachsenen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Die Tonsillektomie (TE) gehört zu den schmerzhaftesten Operationen überhaupt, doch ist wenig über die Prädiktoren bekannt.
Material und Methoden: 2556 Patienten (medianes Alter: 25 Jahre; 60% Frauen, TE 2006 bis 2015) aus einem Internet-basierten multizentrischen Register wurden in eine prospektive Untersuchung eingeschlossen. Die erwachsenen Patienten bewerteten ihre Schmerzen am 1. postoperativen Tag mit dem Fragebogen des deutschlandweiten Projekts „Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie“ (QUIPS) und Kinder mit dem Pendant QUIPSi. Die Fragebögen verwenden numerische Ratingskalen (NRS, 0-10) zur Bewertung der Schmerzen in Bewegung, minimale und maximale Schmerzen. Zudem werden Schmerz-assoziierte Symptome und Nebenwirkungen der Schmerztherapie erfasst.
Ergebnisse: Die Schmerzen am 1. postoperativen Tag betrugen in Bewegung, 4,4±2,2 (NRS), maximal 5,8±2,2 und minimal 2,3±1,7. Unabhängige Prädiktoren in einer binären Regressionsanalyse für mehr maximale Schmerzen (>median NRS 6) waren weibliches Geschlecht, keine Schmerzdokumentation auf Station, die Gabe von Opioiden im Aufwachraum oder Station und der Verzicht auf Nicht-Opioide auf Station, und der Wunsch mehr Schmerzmedikamente zu bekommen (alle p<0,05). Alle untersuchten Schmerz-assoziierten Symptome (eingeschränkte Beweglichkeit, Atemschwierigkeiten, Schlafstörungen, gestörte Stimmung) waren unabhängig assoziiert mit mehr maximalen Schmerz (alle p<0,0001). Patienten mit mehr maximalem Schmerz klagten über mehr Müdigkeit und Übelkeit (beides p<0,0001).
Schlussfolgerung: Schmerzen nach TE sind im klinischen Alltag zu hoch und es gibt unabhängige Faktoren, die mit besonders starken Schmerzen assoziiert sind. Eine verbessere und standardisierte Schmerztherapie nach TE wäre wünschenswert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.