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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Zur methodischen Analyse einer ambulanten Polygraphie

Meeting Abstract

  • corresponding author Clemens Jürgens - Inst. f. Community Medicine Universität Greifswald, Greifswald
  • Rico Großjohann - Augenklinik, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • Frank Tost - Augenklinik, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • Werner Hosemann - HNO-Klinik, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
  • Achim Beule - HNO-Klinik, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod649

doi: 10.3205/15hnod649, urn:nbn:de:0183-15hnod6499

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Jürgens et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Viele Gerätehersteller verwenden Algorithmen zur automatischen Auswertung von ambulanten Polygraphien und Polysomnographien. Die Messung des Sympathikotonus stellt hierbei eine neue Methodik dar, die in dieser Untersuchung analysiert wurde.

Methoden: 58 Probanden wurden während eines stationären Glaukom-Aufenthaltes mit der Ambulanten Polygraphie WatchPAT 200 untersucht. Die herstellerseitige automatisierte Auswertung wurde mit der Auswertung eines Polygraphie-erfahrenen Arztes verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt konnte 54 Patienten (38 Frauen und 16 Männer) rekrutiert werden, vier lehnten die ambulante Polygraphie ab. Das Gewicht betrug 76,2 ± 14,2 kg und der Halsumfang 38,9 ± 3,9 cm. Die durchschnittliche Abweichung war 0,88 ± 1,6 AHI/h, wobei die automatisierte Auswertung die Anzahl der Apnoen überschätzte. Prozentual zum überarbeiteten AHI zeigt sich eine Abweichung von 10,8 ± 17,8%.

Die resultierende Einschätzung, ob eine Polysomnographische Untersuchung zu empfehlen ist, war zwischen beiden Auswertungen in keinem Fall abweichend.

Schlussfolgerungen: Insgesamt zeigten die Glaukom-Patienten eine hohe Akzeptanz der ambulanten Polygraphie. Die automatisierte Auswertung ist ein zeitsparendes, reliables Instrument. Aktuelle Leitlinien empfehlen dennoch eine Überprüfung durch einen schlafmedizinisch geschulten Arzt. Auch bei Verwendung einer sympathikus-basierten Analytik muss diese Forderung eingehalten werden, da in Einzelfällen relevante, in dieser kleinen Kohorte jedoch nicht therapiebeeinflussende Abweichungen auftraten. Bei geringem AHI zeigte das Gerät klare Hinweise auf ein systematisches Überschätzen der respiratorischen Ereignisse. Daher erscheint es z.B. für die Verwendung in epidemiologischen Studien nicht besser geeignet, als konventionelle Geräte.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.