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Ergebnisse zum Sprachverstehen, Richtungshören und der Patientenzufriedenheit mit dem MedEl Bonebridge-System bei Patienten mit kombinierter Schwerhörigkeit und Single-Sided Deafness
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Das Bonebridge-System (Med-El, Innsbruck), welches 2012 seine Markteinführung erlebte, ist ein aktives, teilimplantierbares Knochenleitungshörgerät, das durch eine transkutane Signalübertragung auf das Innenohr (Bone Conduction Implant, BCI) ein Hören auf dem erkrankten oder auf dem intakten kontralateralen Ohr ermöglicht.
Ziel war es, das Lokalisationsvermögen und Sprachverstehen der in unserer Klinik implantierten Patienten prä-und postoperativ zu untersuchen. Zudem wurde eine Patientenbefragung mittels Fragebogen zur Erfassung der Patientenzufriedenheit durchgeführt.
Methodik: Das Sprachverstehen in Ruhe wurde mit dem Freiburger Einsilbertest (65 dB Freifeld) und im Störschall mit Hilfe des OLSA Sprachtests ermittelt. Das Richtungshören wurde in einem reflexionsarmen Raum mit horizontalem Lautsprecherarray erfasst. Die Richtungsangaben der Patienten wurden mit Hilfe eines einstellbaren Leuchtpunktes auf einer 360° LED-Leiste entlang des Lautsprecherarrays registriert. Es werden die Daten von 19 BONEBRIDGE-Patienten vorgestellt.
Ergebnisse: Der gemittelte funktionelle Hörgewinn verbesserte sich um 29,3dB (±20,7dB SD). Das Sprachverstehen im Störgeräusch lag im Mittel bei -4,2 dB SNR. Das Sprachverstehen für Einsilber verbesserte sich signifikant um 59,2%. Das Lokalisationsvermögen zeigte keine wesentliche Veränderung im Messversuch.
Diskussion: Die Messergebnisse zeigen signifikant bessere Werte im Hinblick auf das Sprachverstehen in Ruhe sowie ein gutes Sprachverstehen im Störschall. Entgegen ursprünglicher Erwartungen zeigt das Lokalisationsvermögen keinen wesentlich objektivierbaren Unterschied zum präoperativen Status. Dennoch belegen die Ergebnisse der Patientenbefragung eine sehr hohe Zufriedenheit und Akzeptanz des Systems.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.