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Intraoperative Hörschwellenbestimmung mittels Kugelelektrode nach transtemporaler Akustikusneurinomentfernung
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Der transtemporale Zugangsweg hat sich in der funktionserhaltenden Therapie kleiner Akustikusneurinome (AN) bewährt. Ein kontinuierliches intraoperatives BERA-Monitoring ist dabei Standard. In vorangegangenen Studien ergaben sich Hinweise, dass durch direkte Ableitungen am N. cochlearis über eine Kugelelektrode eine Aussage bezüglich des zu erwartenden postoperativen Hörvermögens möglich ist. Im nun ausgewerteten, deutlich größeren Kollektiv wurden weitere Faktoren wie z.B. der Einfluss der Wellenmorphologie auf die Vorhersagbarkeit der postoperativen Hörschwelle untersucht.
Methoden: Von Mai 2011 bis Oktober 2014 wurden 89 Patienten aufgrund eines AN transtemporal operiert. Bei 65 Patienten wurden Daten mit der Kugelelektrode durch Direktableitung am N. cochlearis erhoben. Die gemessenen AP-Schwellen wurden mit den Hörschwellen der postoperativen Audiogramme verglichen.
Ergebnisse: Bei 59 Patienten konnten mit der Kugelelektrode AP-Schwellen zwischen 40 und 95 dB bestimmt werden, wobei sich jedoch in 12 Fällen eine schlechte Wellenmorphologie ergab. Bei 22 von 27 Patienten, bei denen die BERA-Antworten im Rahmen der Präparation verschwanden sowie bei 7 von 8 Patienten, bei denen aufgrund fehlender Wellen kein intraoperatives BERA-Monitoring möglich war, konnten mit der Kugelelektrode noch Ableitungen durchgeführt werden. Der Korrelationskoeffizient betrug bis zu 0,7.
Schlussfolgerung: Die Messung mit der Kugelelektrode erlaubt auch in Fällen von nicht vorhandenen oder erloschenen BERA-Antworten eine Aussage bezüglich des Hörergebnisses. Durch Hinzunahme der Wellenmorphologie als Kriterium konnten Sensitivität und Spezifität der Messungen mit der Kugelelektrode zur Vorhersage des postoperativen Hörergebnisses gesteigert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.