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Evaluation vestibulärer Symptome bei Patienten mit Morbus Fabry
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Die X-chromosomal vererbte lysosomale Speicherkrankheit Morbus Fabry führt durch einen alpha-Galaktosidase A-Mangel zu einer Ablagerung von Globotriaosylceramid in den Gefäßendothelien von Niere, Herz und Hirn. Seit Einführung der Enzymersatztherapie mit biotechnologisch hergestellter alpha-Galaktosidase im Jahre 2001 steigt die Lebenserwartung stetig, so dass vermehrt vestibulocochleäre Symptome in den Vordergrund treten.
Ziel der Studie war die Evaluation vestibulärer Symptome bei Patienten mit Morbus Fabry.
Methoden: 26 Patienten mit Morbus Fabry (12 Männer, 14 Frauen; Alter: 20-77 Jahre), erhielten nach Beantwortung eines Schwindelfragebogens eine vestibuläre Diagnostik, bestehend aus kalorischer Nystagmusprüfung und Messung vestibulär evozierter myogener Potentiale (VEMP).
Ergebnisse: 12 der 26 Patienten mit Morbus Fabry klagten subjektiv über Schwindelbeschwerden. Bei insgesamt 22 Patienten (85%) ergab die vestibuläre Diagnostik Auffälligkeiten mit Hinweisen für eine peripher-vestibuläre Funktionsstörung mit Affektion des Sacculus, des Utriculus und/oder des horizontalen Bogenganges.
Schlussfolgerungen: Die Diagnostik und Therapie von vestibulären Symptomen bei Patienten mit Morbus Fabry rückt aufgrund der steigenden Lebenserwartung mehr in den Fokus, Schwindel wird vermehrt als ein negativer Faktor für die Lebensqualität wahrgenommen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.