Artikel
Atmosphärische Druckschwankungen korrelieren mit Schwindelattacken bei Patienten mit M. Menière: Grundlage für eine meteorologische Schwindelvorhersage
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Apparativ erzeugte Luftdruckschwankungen werden auf das Mittel- und Innenohr übertragen und sind therapeutisch nutzbar beim M. Menière. Natürlich vorkommende Luftdruckschwankungen haben möglicherweise ebenfalls einen Einfluss auf die Innenohrhomöostase. Wir untersuchten daher einen möglichen zeitlichen Zusammenhang zwischen Luftdruckschwankungen und Menière-Attacken.
Methoden: 56 Patienten mit eindeutigem M. Menière wurden in einem Zeitraum über 5 Jahre mittels Schwindelkalender untersucht. Luftdruck, Temperatur und Sättigungstemperatur in stündlichen Intervallen wurden in additiven mixed models mit random participant effect auf eine Korrelation mit dem Auftreten von Schwindelattacken hin ausgewertet.
Ergebnisse: Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum betrug 267 Tage. Pro Patient traten im Mittel 10.3 Schwindelattacken im Beobachtungszeitraum auf. Die Faktoren Alter und Luftdruckänderungen innerhalb von 24 Stunden vor der Attacke waren signifikant korreliert mit dem Risiko des Auftretens einer Attacke (OR=0.978 und OR=1.015). Es konnte kein Effekt von Geschlecht, Wochentag, Jahreszeit, Temperatur und Sättigungstemperatur nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Änderungen des atmosphärischen Druckes sind zeitlich assoziiert mit dem Beginn von Schwindelattacken beim M. Menière. Die Analyse meteorologischer Daten kann möglicherweise für eine Vorhersage von Schwindelattacken genutzt werden.
Unterstützt durch: BMBF (IFB München)
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.