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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Verbesserung der Nachsorge von Kopf-Hals-Tumor-Patienten durch Nutzung eines computergestützten Screening- und Feedbacksystems (OncoFunction) auf Basis des ICF Head and Neck Core Sets

Meeting Abstract

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  • corresponding author Veit Zebralla - HNO Uniklinikum Leipzig, Leipzig
  • Andreas Boehm - HNO Uniklinikum Leipzig, Leipzig
  • Susanne Singer - IMBEI Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Andreas Dietz - HNO Uniklinikum Leipzig, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod283

doi: 10.3205/15hnod283, urn:nbn:de:0183-15hnod2832

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Zebralla et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Tumornachsorge von Kopf-Hals-Tumoren (KHT) fokussiert auf die Therapiekontrolle und Früherkennung von Lokalrezidiven. Funktionelle Einschränkungen durch den KHT und die Behandlung werden bislang in der Routine nicht standardisiert abgebildet. In dieser Arbeit werden Veränderungen der Funktion, sowie die Zahl und Qualität der Interventionen durch die Nutzung des „OncoFunction“ auf Basis des „Head and Neck core set“-Instruments der ICF der WHO im klinischen Alltag untersucht.

Methoden: Dem Zeitraum „OncoFunction (b)“ von 07/13 bis 12/13 wurde der Zeitraum „konventionell (a)“ von 01/13 bis 06/13 gegenüber gestellt. Im Zeitraum a gab es 397 Patientenkontakte gegenüber 358 in b bei tatsächlicher Teilnahme an OncoFunction von 288 Patienten. Die Patienten unterschieden sich bezüglich Tumorgröße, Lokalisation, Therapiemodalität und Komorbidität nicht.

Ergebnisse: Im Zeitraum a wurden insgesamt 98 Interventionen eingeleitet (20x Einweisung zur Panendoskopie, 10x Vorstellung Phoniatrie, 11x Bildgebung und 42x Sonstige (Psychoonkologie, Zahnklinik, Physiotherapie etc.)). Im Zeitraum b erfolgten 123 Interventionen (Panendoskopie 8x, Bildgebung 10x, Vorstellung Phoniatrie 27x und 78x Sonstige). Die Zahl der Interventionen pro Patientenkontakt ist mit Einführung des OncoFunction gestiegen (p<0,001). Es zeigte sich eine Zunahme phoniatrischer Vorstellungen (p<0,001) sowie eine deutliche Zunahme von psychoonkologischen Vorstellungen (a=1/b=8).

Diskussion: Das funktionsbasierte Screening mit OncoFunction verbessert die Aufmerksamkeit des zeitlich eingeschränkten Tumornachsorge-Arztes und unterstützt die gezielte Einleitung von Interventionen. Insbesondere die Schluckfunktion und Psychosoziale Funktion wurden häufiger als interventionsbedürftig beurteilt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.