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Ist ein Risiko-basiertes präoperatives MRSA-Screening genau so effektiv wie Abstriche bei allen stationären Patienten?
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: MRSA-Infektionen steigern die Mortalität im chirurgischen Patientengut. Nicht erkannte MRSA-kolonisierte Patienten sind häufig die Quelle der Weiterverbreitung. Zur Identifikation MRSA-kolonisierter Patienten wird ein (prä-)stationäres Eingangsscreening durch gepoolte Nase-Rachen-Abstriche (NRA) empfohlen. Wird es generell bei allen Patienten durchgeführt, so bindet es große Ressourcen in mikrobiologischen Laboren und es entstehen hohe Kosten für die einsendenden Kliniken. Seitens der KRINKO wird ein Risiko-basiertes Screeningmodell (speziellen Anamneseerhebung) empfohlen. Zur Klärung der Frage ob diese Empfehlung auch für das spezielle Krankengut einer universitären HNO-Klinik zutrifft verglichen wir retrospektiv die Effektivität des Risiko-basierten mit einem generalisierten Screening.
Patienten und Methoden: Von 10/2013 bis 10/2014 wurde bei allen über die Ambulanz rekrutierten Patienten zur stationären Aufnahme ein NRA auf MRSA untersucht. Der Anteil der MRSA-Positiven wurde ermittelt und für diese Patienten retrospektiv erhoben, ob Risikofaktoren für MRSA bei Aufnahme vorgelegen haben, die zu einem Screening geführt hätten.
Ergebnisse: Von 804 abgestrichenen Patienten, wurden 15 MRSA positiv getestet. Bei diesen 15 konnte in allen Fällen retrospektiv der Risikokatalog abgefragt werden, alle Patienten hatten mindestens einen Risikofaktor, bei 6 Patienten war eine MRSA-Kolonisation bereits anamnestisch bekannt. Somit wären alle MRSA-positiven Patienten auch durch ein Risiko-adaptiertes Screening aufgefallen. 3 MRSA-Fälle wurden als Infektionen bei vorbestehender Kolonisation gewertet.
Fazit: Obwohl dies eine retrospektive Studie ist, zeigt sich deutlich, dass ein Fragen basiertes MRSA Screening im Vergleich zum Abstrich bei jedem Patienten ausreichend ist.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.