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Langzeitevaluation der sprachlichen Entwicklung nach Cochlea Implantation bei Kindern aus bilingualem Elternhaus
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Kinder mit Migrationshintergrund wachsen häufig in einem bilingualen Umfeld auf. Wir konnten bereits zeigen, dass Kinder mit Cochlea Implantat aus bilingualem Elternhaus nach 36 Monaten einen signifikant schlechteren Erwerb der deutschen Sprache aufwiesen als Kinder aus monolingualem Elternhaus. Ziel dieser Arbeit war es, Langzeitergebnisse bezüglich der sprachlichen Entwicklung dieser beiden Gruppen zu erheben.
Material und Methoden: Von 1996 bis 2007 wurden 52 Kinder aus bilingualen sowie 41 Kinder aus monolingualen Elternhäusern vor dem sechsten Lebensjahr mit einem Cochlea Implant versorgt. Anhand von Standard-Testverfahren (u.a. Göttinger Kindersprachtest, Freiburger Einsilber- und Zahlentest) wurden Werte zur Entwicklung des Sprachverständnisses sowie der rezeptiven und expressiven Sprache ermittelt. Daten bezüglich der Erstsprache des Kindes und des Erwerbes der Zweitsprache wurden mit Hilfe von Fragebögen erhoben.
Ergebnisse: Das mediane Implantationsalter lag in beiden Gruppen bei 3 Jahren (Altersspanne 1–5 Jahre), für fast alle Kinder aus bilingualem Elternhaus wurde als Erstsprache Deutsch angegeben. Die Kinder aus bilingualem Elternhaus zeigten nach 5–10 Jahren verbesserte Ergebnisse bei den eingesetzten Tests zur Evaluation des Sprachverstehens und eine Annäherung an die Resultate der monolingualen Gruppe. Die Anwendung der Zweitsprache beschränkte sich häufig auf Einzelwörter.
Schlussfolgerung: Die Sprachentwicklung bei Kindern aus bilingualem Elternhaus verläuft häufig verzögert. Nach unseren Erfahrungen wirkt sich der Einsatz der Muttersprache im häuslichen Umfeld positiv auf die sprachliche Entwicklung der Kinder aus. Die Unterstützung der Kinder durch das Elternhaus stellt eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Rehabilitation dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.