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Workflowanalyse Neck dissection – monozentrische Betrachtung des chirurgischen Vorgehens im Interoperateur-Vergleich
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Die vorliegende monozentrische Studie untersucht erstmals mittels Workflowanalyse eine Serie von Neck dissections (ND) im Interoperateur-Vergleich und zielt auf die qualitätsrelevante Erfassung der Operationssystematik ab.
Von Januar bis Dezember 2011 wurden an einer onkologisch ausgerichteten HNO-Universitätsklinik 42 selektive NDs (SND) und modifiziert radikale NDs (MRND) bei 5 unterschiedlichen Operateuren mit der Workflowaufnahmesoftware s.w.an-Editor systematisiert kodiert und vergleichend ausgewertet.
Die Operateure variierten in ihrer Operationserfahrung mit Neck dissections zwischen 1-17 Jahren und führten im Untersuchungszeitraum 19-76 NDs durch. Die Gesamtpräparationszeit (15min. (2-48)) korrelierte negativ mit der Anzahl der jährlich durchgeführten NDs (p<.033). Bei der Dauer der Entfernung der einzelnen Lymphknotenpakete (33min. (10-81)) ergab sich eine negative Korrelation mit der jeweiligen Erfahrung des Operateurs (p<.001). Als bevorzugte Reihenfolge der entfernten Level zeigte sich die Chronologie: 3-2A-(2B)-5-4-(1). Diese variierte trotz „Schule des Hauses“ signifikant. Bei SNDs ergab sich eine Korrelation (p<.038) zwischen Erfahrung und Befolgung dieser Reihenfolge. Die Summe der entfernten Lymphknoten im histopathologischen Präparat gesamt (17 (0-29)) sowie pro Level (3,8 (0-11)) zeigte keinen signifikanten Unterschied in Abhängigkeit von Erfahrung, Anzahl der 2011 durchgeführten NDs, befolgter Chronologie und Dauer der Operation.
Trotz signifikanter Unterschiede bei den Operateuren im operativen Vorgehen fanden sich keine signifikanten Unterschiede in Gesamtsumme der entnommenen Lymphknotenzahl. Die Workflowanalyse hilft, die Operationssystematik zu erfassen und damit bei wechselnden Operateuren einen Standard zu definieren.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.