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Adhäsion und Matrixproduktion von humanen und Kaninchenchondrozyten auf humanem dezellularisiertem Ohrknorpel
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Hochgradige Ohrmuscheldysplasien sind meist nur durch aufwändige chirurgische Rekonstruktionsverfahren mit Entnahme von Rippenknorpel zu beheben. Diese Verfahren gehen mit einer hohen Komorbidität und einem nicht immer zufriedenstellenden kosmetischen Ergebnis einher. Mit Hilfe des Tissue Engineerings könnte eine Rekonstruktion effizienter, schonender und kosmetisch ansprechender erfolgen. In vorangegangenen Experimenten in vitro konnte gezeigt werden, dass dezellularisierte humane und porcine Biomatrices mit humanen Chondrozyten besiedelt werden können. Die Formgebung und Untersuchung im immunkompetenten Tiermodell sind nun die nächsten erforderlichen Schritte. Daher war es das Ziel dieser Arbeit, die Stabilität und Biokompatibilität humaner dezellularisierter Ohrmuscheln zu untersuchen sowie die Konstrukte mit humanen und Kaninchenchondrozyten zu besiedeln und deren Matrixproduktion zu analysieren.
Methoden: Vier Ohrmuscheln humaner Leichen wurden nach Präparation des Knorpelskelettes in einem patentierten nass-chemischen Verfahren dezellularisiert. Aus Knorpelstanzbiopsien gewonnene Kaninchenchondrozyten oder humane Ohrknorpelchondrozyten wurden nach Isolation und Expansion auf je zwei der vorbereiteten Matrices aufgebracht. Alle vier Ohrmuschelskelette wurden für 42 Wochen kultiviert und anschließend makroskopisch und anhand histologischer und immunhistochemischer Färbungen untersucht.
Ergebnisse: Das knorpelige Ohrmuschelgerüst blieb auch nach Dezellularisierung ausreichend stabil. Die humanen und Kaninchenchondrozyten begannen gleichermaßen mit der Matrixproduktion.
Schlussfolgerung: Biomatrices aus humanem Ohrknorpel zeigen eine stabile Form und eine gute Biokompatibilität in vitro.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.