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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Entwicklung und Etablierung eines zellulären Modells zur Geschmacksrezeption – eine Pilotstudie

Meeting Abstract

  • corresponding author Sven Becker - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
  • Christian Thirion - Sirion Biotech GmbH, Martinsried
  • Michael Salomon - Sirion Biotech GmbH, Martinsried
  • Michael Krohn - BRAIN AG, Zwingenberg
  • Andreas Hochheimer - BRAIN AG, Zwingenberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod753

doi: 10.3205/13hnod753, urn:nbn:de:0183-13hnod7536

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Becker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Geschmackswahrnehmung wird durch Rezeptorzellen auf unserer Zunge vermittelt. Die beteiligten Geschmackszellen sind hochdifferenzierte epitheliale Zellen mit einzigartigen histologischen, molekularen und physiologischen Charakteristiken. Stabil in Zellkultur proliferierende Geschmackszellen würden Einsichten in die menschliche Geschmacksrezeption sowie die Signaltransduktion ermöglichen. Ziel der Studie war es Geschmackszelllinien aus Zungenbiopsien zu generieren.

Methoden: Es wurden Zungenbiopsien aus gesunden Spendern gewonnen. Nach Proteolyse des Gewebes wurden die Zellen kultiviert und mittels viraler Transduktion von Immortalisierungsgenen immortalisiert. Es folgte eine weitere Kultivierung und umfangreiche Charakterisierung der entstandenen Zelllinien. Die geschmackszellspezifische Genexpression wurde mittels RT-PCR untersucht. Die endogene, gustatorische Signalantwort der Geschmackszellen konnten mit Hilfe von „Fluo4 calcium imaging assays“ sowie „fluorescence membrane potential assays (FMP)“ dargestellt werden.

Ergebnisse: Mit dieser Methode war es möglich, Geschmackszellen zu immortalisieren und stabil proliferierende Zelllinien zu erhalten. Verschiedene Bitterrezeptoren sowie Rezeptoren für Hormone konnten durch Analyse der Genexpression nachgewiesen werden. Die Stimulation der Zellen mit den entsprechenden Bitterstoffen und Hormonen führte zu einer endogenen, gustatorischen Signalantwort.

Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie konnte erstmals eine ausdifferenzierte humane Geschmacksrezeptorzelle stabil immortalisiert und in eine Zelllinie überführt werden. In weiteren Versuchen sollen nun weitere Zelllinien anderer Geschmacksrichtungen generiert werden um die humane Geschmackswahrnehmung in zellulärer basierten Modellen abbilden zu können.

Unterstützt durch: Sirion Biotech GmbH, Martinsried; BRAIN AG, Zwingenberg

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.