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First Bite Syndrom nach Exstirpation eines Glomus vagale Tumors
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Nach Eingriffen im Bereich der Fossa temporalis, der medialen Parotisanteile und des parapharyngealen Raums kann es zu einem stechenden Schmerz kommen, der beim Kau- oder Schluckakt auftritt und bei weiterer Kau- und Schlucktätigkeit bzgl. der Intensität nachlässt. Treffenderweise wird dieser Schmerz „des ersten Bissens“ als First Bite Syndrom beschrieben. Die Lebensqualität der Betroffenen kann deutlich beeinträchtigt werden. Eine Schädigung des sympathischen Grenzstrangs mit sympathischer Denervation der Glandula Parotis scheint die Ursache zu sein. Die Regulation der Salivation wird durch ein Ungleichgewicht zwischen sympathischer und parasympathischer Aktivtät gestört. Die myoepithelialen Zellen der Glandula Parotis haben eine pathologisch gesteigerte Aktivität. Die Symptomatik klingt nach Aufsättigung der Rezeptoren ab, daher erscheint die Bezeichung „Schmerz des ersten Bissens“ passend zur Beschreibung dieses Krankheitsbilds.
Es existieren verschiedene medikamentöse Therapieansätze u.a. mit Antikovulsiva und Antidepressiva. Als Ultima ratio gilt die operative Durchtrennung der parasympathischen Versorgung der Glandula Parotis. Wir berichten über den klinischen Verlauf einer Patientin, die nach operativer Entfernung eines rechtsseitigen Glomus vagale Tumors in domo ein First-Bite-Syndrom entwickelte. Auf Grund des o.g. Pathomechanismus entschieden wir uns für die intraparotideale Anwendung von Botulinumtoxin. Die Freisetzung von Actylcholin in der Glandula Parotis wird hierdurch längerfristig reduziert. Darüber hinaus lässt sich ein weiterer Vorteil aus der Therapie mit Botulinumtoxin ziehen: Die Botox-Infiltration der Glandula Parotis in Zeitintervallen von circa 6 Monaten verspricht eine einfache klinische Umsetzung im Vergleich zu einer dauerhaften Medikation oder einer weiteren Operation des Patienten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.