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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Hochdosisbehandlung mit Botulinumtoxin bei Speicheldrüsenerkrankungen – Sicher am Limit?!

Meeting Abstract

  • corresponding author Armin Steffen - HNO-Klinik, Lübeck
  • Annegret Naumann - HNO-Klinik, Lübeck
  • Katrin Hasselbacher - HNO-Klinik, Lübeck
  • Sabrina Jeske - HNO-Klinik, Lübeck
  • Barbara Wollenberg - HNO-Klinik, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod749

doi: 10.3205/13hnod749, urn:nbn:de:0183-13hnod7498

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Steffen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Verwendung von Botulinumtoxin erfordert eine besondere Aufmerksamkeit im Widerstreit zwischen Therapiesicherheit und Behandlungseffekt. Insbesondere bei Speicheldrüsenerkrankungen sind die Ansprechraten zwar dosisabhängig, aber individuell sehr verschieden und nicht vorhersagbar.

Methoden: Anhand einer Fallserie von 10 Patienten mit unterschiedlichen Speicheldrüsenerkrankungen (Hypersalivation, Parotiszysten, Sialadenitis), bei denen eine Medikamentendosis deutlich über dem hausinternen Injektionsschema nötig war, sollen die Effektivität und Nebenwirkungen erfasst werden, um jene mit den Standarddosispatienten vergleichen zu können.

Ergebnisse: Das klinisch wichtigste Risiko im Hochdosisbereich stellte der Misserfolg als zu geringer Behandlungseffekt dar. Ein weiteres, Dosis abhängiges Risiko -die Antikörperbildung mit sekundärem Therapieversagen– ist in dieser Serie nicht aufgetreten. Dosis unabhängig sind systemische Wirkungen durch vaskuläre Applikation sowie Schluckstörungen durch die Diffusion bzw. Injektion in den Mundboden, welche aber durch Ultraschallkontrolle mit Aspiration, Injektionsvolumen und ggf. Sedierung vermieden werden können.

Schlussfolgerungen: Unter Berücksichtigung von obigen Sicherheitskautelen können auch hohe Botulinumtoxindosen bei Speicheldrüsenerkrankungen injiziert werden. Um den gewünschten Behandlungseffekt gezielter und sicher gerade in der Off-label-use-Situation zu erreichen, ist die Verwendung des individuell gleichen Präparats zu empfehlen, da es die bekannten, Präparat spezifischen Einheitsdefinitionen existieren. Für die Beratung ist dennoch die unzureichende Wirkung und Wiederholungsbehandlung bei dieser Therapie hervorzuheben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.