gms | German Medical Science

84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Geschmacksstörungen bei Bell’scher Parese

Meeting Abstract

  • corresponding author Pavlos Pavlidis - HNO Klinik Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur, Koblenz
  • Vasilios Nikolaidis - HNO-Klinik 2, Aristotel Universität Thessaloniki, Thessaloniki, Griechenland
  • Christoph Bergmann - HNO Klinik Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur, Koblenz
  • Georgios Kekes - Aristotel Universität Thessaloniki, Thessaloniki, Griechenland
  • Jan Maurer - HNO Klinik Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur, Koblenz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod745

doi: 10.3205/13hnod745, urn:nbn:de:0183-13hnod7458

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Pavlidis et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Ziel dieser Studie war die Erhebung von Daten zu Veränderungen des elektrogustometrischen Schwellenwertes bei Bell’scher Parese sowie zu Veränderungen der Morphologie und Gefäßversorgung der Papillae fungiformes.

Materialien und Methoden: Die Studie wurde an 11 Probanden vorgenommen, die unter einer Bell’schen Parese litten. Es erfolgte eine elektrogustometrische (Electrogustometer TR-06, Sensonics USA) und chemogustometrische Schwellenbestimung sowie die Erfassung der Morphologie und Dichte der fungiformen Papillen bei der akuten Phase und 6 bis 8 Monate später. Dabei wurden auch Form und Gefäßversorgung der fungiformen Papillen mit Hilfe der Kontakt-Endoskopie (KE) untersucht.

Ergebnisse: Die Patienten berichteten über subjektive Ageusie oder ausgeprägte Hypogeusie auf der betroffenen Seite der Zunge. Der elektrogustometrische Schwellenwert bei der akuten Phase lag signifikant höher an der betroffenen Seite als an der gesunden. Ebenso konnte eine deutliche Veränderung der Morphologie und Vaskularisation der Papillae fungiformes im Vergleich zur gesunden Seite festgestellt werden. Chemogustometrisch zeigte sich eine Hypogeusie/Ageusie. Sechs bis acht Monate später berichteten die Patienten über keine Geschmackststörung. Die zweite Messung zeigte eine deutliche Besserung der EGM-Schwellen, der Form und Gefäßversorgung der fungiformen Papillen an der betroffenen Seite. Bemerkenswert war die Verringerung der EGM-Schwellen an der gesunden Seite.

Diskussion: Ursächlich für die Beeinträchtigung des Geschmacksempfindens ist eine temporäre Neuropathie. Die Existenz von Nervenfasern ist sehr wichtig sowohl für die Regeneration als auch für die richtige Funktion der fPap. Die Gestaltung, die Morphologie und die Dichte der Papillen hängen von diesen Nervenfasern ab. Unsere Befunde zeigen eine Kompensation der EGM- und chemogustometrischen Schwellen 6–8 Monate nach der akuten Phase einer Bell’schen Parese.

Unterstützt durch: Prof. Dr.med. Jan Maurer

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.