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Fallbericht: Beidseitiges Lymphom der Gl. submandibularis – Nebenwirkungen von Methotrexat?
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Die HNO-Region ist nach dem Magen-Darm-Trakt der häufigste Manifestationsort extranodaler Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) und in etwa 10% der Fälle der Ausgangsort der Erkrankung (Yuen u. Jacobs 1999).
Kasuistik: Eine 57-jährige Patientin mit rheumatoider Arthritis und Methotrexat-Therapie berichtete über eine progrediente knotige derbe Raumforderung im Bereich der linken Gl. submandibularis. Aufgrund sonomorphologisch suspekten Drüsenparemchyms erfolgte die Exstirpation. In der histologischen Aufarbeitung ergab sich der Befund eines follikulären low grade NHL’s der B-Zellreihe. Aufgrund ähnlicher Beschwerden 5 Monate später auf der Gegenseite erfolgte ebenfalls die Submandibulektomie mit gleicher Histologie. MR-morphologisch ergaben sich keine weiteren Lymphom-Manifestationen.
Ergebnisse: Aufgrund der ausschließlichen Manifestation des Lymphoms im Bereich der Gl. submandibularis bds. stellt die operative Exzision nicht nur die diagnostische Sicherung sondern auch die vollständige Therapie dar. Ursächlich ist die als Nebenwirkung von Methotrexat beschriebene Lymphomgenese zu diskutieren. Zusätzlich werden Klinik, Diagnostik, Staging und Differenzialdiagnose sowie Therapie und Prognose vor dem Hintergrund der verfügbaren Literatur diskutiert.
Schlussfolgerung: Manifestationen von Non-Hodgkin-Lymphomen im Kopf-Hals-Bereich werden häufig durch HNO-Ärzte histologisch gesichert. Die Therapie liegt jedoch häufig aufgrund der systemischen Erkrankung in der Hand internistischer Onkologen. In seltenen wie dem oben beschrieben Fall ist jedoch eine chirurgische Therapie ausreichend. Bei ungewöhnlichen Befundkonstellationen ist eine weiterführende Ursachenanalyse empfehlenswert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.