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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Quantitative Untersuchungen zur Injektionsdynamik der Botulinumtoxintherapie bei Patienten mit Bewegungsstörungen der mimischen Muskulatur

Meeting Abstract

  • corresponding author Rainer Laskawi - HNO-Klinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Anna Niemczewska - Augenklinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Jan Winterhoff - HNO-Klinik, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Saskia Rohrbach - Phoniatrie, Charité Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod740

doi: 10.3205/13hnod740, urn:nbn:de:0183-13hnod7403

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Laskawi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es gibt wenige Daten über Langzeitverläufe bei Patienten mit Blepharospasmus, Spasmus facialis und Synkinesien. Diese Analyse zeigt die Entwicklung von Injektionsparametern der Botulinum-Therapie von 80 Patienten.

Methoden: Es wurde die mittlere Gesamtdosis, die mittlere Dosis einzelner Indikationen, die mittlere Zahl der Injektionspunkte und die Dosisentwicklung einzelner Injektionspunkte untersucht.

Ergebnisse: Die Analyse aller Patienten zeigte über die Zeit eine Dosiserhöhung. Die mittlere Dosis der 1. Injektion betrug 22,0 Einheiten Botox, die der letzten 42,0 Einheiten (Steigerung 90,9%). Die Dosis-Steigerung der Blepharospasmus-Patienten betrug 64,5%, der Spasmus facialis-Patienten 111,7% und für Patienten mit Synkinesien 95,8%. Die Zahl der Injektionspunkte zeigte Konstanz bei Blepharospasmus-Patienten, jedoch eine Steigerung bei Patienten mit Spasmus facialis und Synkinesien. Im Mittel wurde beim Blepharospasmus mit 7 Injektionen/Auge begonnen und blieb bis zur 40. Injektion konstant. Beim Spasmus facialis wurden bei der 1. Injektion im Mittel 9 Punkte appliziert, bei der 40. dann 17; bei Patienten mit Synkinesien bei der 1. Injektion im Mittel 7 Punkte, bei der letzten 12. Beim Blepharospasmus zeigte sich eine Steigerung der mittleren Dosis pro Injektionspunkt von +0,8 Einheiten, beim Spasmus facialis zeigte sich eine Steigerung der mittleren Dosis pro Injektionspunkt von +0,45 Einheiten. Bei Patienten mit Synkinesien zeigte sich eine Konstanz der mittleren Dosis pro Injektionspunkt. Im Mittel wurde eine Differenz zwischen der ersten und der 40. Injektion von nur +0,06 Einheiten errechnet.

Schlussfolgerungen: Die Daten versetzen Therapeuten in die Lage, die Dynamik der Krankheitsbilder besser zu verstehen und Behandlungspläne zu optimieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.