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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Einseitige Hyperplasie der Glandula parotis bei Agenesie der Gegenseite

Meeting Abstract

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  • corresponding author Claudia Holler - HNO-Klinik Universität Gießen, Gießen
  • Shachi Jenny Sharma - HNO Klinik Universitätsklinikum Giessen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - HNO Klinik Universitätsklinikum Giessen, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod736

doi: 10.3205/13hnod736, urn:nbn:de:0183-13hnod7368

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Holler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die unilaterale Agenesie der Glandula parotis ist selten. Das komplette Fehlen aller Speicheldrüsen ist eine Rarität. Kombinationen mit anderen Fehlbildungen des Gesichtes sind beschrieben. So kann die Dysostosis mandibulofacialis von einer Aplasie oder Agenesie der Speicheldrüsen begleitet sein.

Methodik und Falldarstellung: Ein 44-jähriger männlicher Patient stellte sich mit einer seit zwei Jahren bestehenden schmerzlosen Vergrößerung der rechten Glandula parotis vor. Die dadurch bedingte Gesichtsasymmetrie ließ zunächst ein Tumorgeschehen vermuten. Im zeitlichen Verlauf war es zu keiner nennenswerten Größenzunahme gekommen. Es ergab sich kein Hinweis für eine Sicca-Symptomatik. In der klinischen Untersuchung ließ sich eine diffus verdickte Glandula parotis palpieren.

Ergebnisse: In der MRT der Halsweichteile zeigte sich, dass die linke Glandula parotis nicht angelegt war. Die Gegenseite war leicht vergrößert. Zeigte jedoch nach Kontrastmittelgabe eine homogene Binnenstruktur. Hormonelle, metabolische und rheumatologische Veränderungen wurden als Ursachen für die Drüsenvergrößerung ausgeschlossen, so dass die Diagnose einer Hyperplasie der Glandula parotis gestellte wurde. Eine spezifische Therapie z.B. Augmentation erfolgte bei aktzeptablen kosmetischen Gegebenheiten nicht.

Schlussfolgerung: Das isolierte Fehlen einer großen Kopfspeicheldrüse ist meist asymptomatisch, da der Verlust der Speichelproduktion durch die übrigen Speicheldrüsen kompensiert wird. Die Inzidenz ist daher schwierig zu ermitteln. In der Literatur sind sporadisch einige Fälle einer bi- oder unilateralen Agenesie der Glandula parotis dokumentiert. Oft sind diese jedoch mit anderen Fehlbildungen verbunden. Beim Ausschluss unterschiedlicher Speicheldrüsenerkrankungen sind bildgebende Maßnahmen wichtige Untersuchungsmaßnahmen für die Diagnosestellung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.