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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Heefordt-Syndrom – ein seltener Fall

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christoph Barth - UKGM, Zentrum für HNO-Heilkunde am Standort Gießen, Gießen
  • Christine Langer - UKGM, Zentrum für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Standort Gießen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - UKGM, Zentrum für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Standort Gießen, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod727

doi: 10.3205/13hnod727, urn:nbn:de:0183-13hnod7278

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Barth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Sarkoidose ist eine granulomatöse Systemerkrankung, die prinzipiell jedes Organ befallen kann. Im HNO-Bereich manifestiert sich diese Erkrankung meist als Lymphknotensarkoidose oder als Heerfordt-Syndrom. Leitsymptome sind die Parotitis, fakultative Fazialisparese, Uveitis und Xerostomie.

Methodik: Wir berichten über einen 46-jährigen Patienten, welcher vom behandelnden HNO-Facharzt mit einer seit ca. drei Wochen grössenprogredienten Raumforderung der Gl. parotis links sowie einer seit ca. 4 Tagen begleitenden Fazialisparese unter der Verdachtsdiagnose eines Parotismalignoms vorstellig wurde.

Bei der HNO-ärztlichen Aufnahmeuntersuchung zeigte sich die linke Gl. parotis knotig induriert und deutlich vergrößert, des Weiteren wies der Patient eine periphere Fazialisparese (Grad II, House-Brackman; Parese-Index nach Stennert II) auf. Die Sonographie zeigte links mehr als rechts eine knotig durchsetzte Gl. parotis beidseits.

Ergebnisse: Bei V.a. granulomatöse Systemerkrankung erfolgte die weitere Diagnostik. In einer Feinnadelbiopsie fanden sich granulomähnliche Zusammenlagerungen von Epitheloidzellen.

Eine CT-Thorax ergab eine mediastinale und links hiläre Lymphadenopathie bei unauffälligem Lungenparenchym. In der Labordiagnostik fand sich eine Erhöhung von löslichem IL2-Rezeptor, Neopterin, ACE sowie IgE.

Unter der daraufhin bei dringendem Verdacht auf Sarkoidose eingeleiteten Therapie mit 5 mg Decortin 1-0-0 waren die Fazialisparese sowie die Veränderungen der Gl. parotis regredient.

Fazit: Das Heerordt-Syndrom sollte bei rasch aufgetretener Fazialisparese mit Parotisschwellung differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.